Die Organisation Land Portal listet 924 Fälle von Land Grabbing auf: Ihren Recherchen zufolge hat vor allem Indonesien Land verkauft oder verpachtet, gefolgt von Malaysia, Indien, Brasilien und den Philippinen. In Europa gibt es nur einen Staat, der Ackerboden an ausländische Regierungen und Investoren vergibt: die Ukraine. Sieben Fälle sind bekannt und alle Investoren stammen aus der Europäischen Union.
Der größte Interessent ist übrigens nicht China, sondern noch immer die USA wie die Land Matrix zeigt. Von Deutschland oder deutschen Investoren sind bisher elf Deals bekannt, alle ausschließlich auf dem afrikanischen Kontinent: jeweils zwei in Äthiopien, Mosambik und Madagaskar, jeweils ein Beispiel ist aus Sierra Leone, Tansania, Sambia und Kenia bekannt. Wie sich beispielsweise die deutsche Fondgesellschaft DWS und die Allianz-Versicherung am Land Grabbing beteiligen, schildert ein Bericht vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
Erstellt wurde die Land Matrix mit Hilfe der International Land Coalition zusammen mit teils staatlichen Organisationen wie der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ. Die Datensammlung soll einen Überblick darüber bieten, wo auf der Welt wie viel Land an wen verpachtet oder verkauft worden ist. Die Recherchen von Land Portal lassen erstmals Ausmaße und Folgen der Landnahmen erahnen.
Foto oben: Landwirtschaft in Afrika © Dmitry Pichugin – Fotolia.com