Den mittleren der drei Planeten (gekennzeichnet durch den Kreis im Bild oben) peilten die Forscher an, „nach fünf Stunden Belichtungszeit konnten wir das Spektrum des Planeten aus dem viel helleren Licht des Zentralsterns herausfiltern“, sagt Carolina Bergfors vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, die an der Studie beteiligt war. Wie schwierig das war, veranschaulicht folgender Vergleich: Das Spektrum des lichtschwachen Planeten neben dem mehrere tausend Mal helleren Stern zu erkennen, ist, „als wolle man aus zwei Kilometern Entfernung eine Kerze beobachten, die direkt neben einer hellen 300-Watt-Lampe steht“, erklärt Markus Janson.
Vergleichbare Messungen waren bislang nur mit Weltraumteleskopen wie Hubble oder Spitzer möglich gewesen, wenn ein Planet hinter seinem Stern verschwand und man dann das Lichtspektrum des Sterns vor uns nach dem Verschwinden verglich. Das Spektrum des Planeten konnte man sozusagen herausrechnen. Diese glückliche Konstellation ist aber nur bei wenigen Exoplaneten der Fall.
Nun, da sie das Kunststück jedoch vollbracht haben, machen die Astronomen sich an die Analyse des Lichtspektrums. Erste Hinweise gibt es bereits, dass der chemische Fingerabdruck des Planeten ganz anders aussieht, als es mit den bisherigen theoretischen Modellen vereinbar ist. Die Forscher hoffen, bald auch die anderen beiden Planeten von HR 8799 sowie weitere Exoplaneten analysieren zu können. „Das wird mit Sicherheit neues Licht darauf werfen, wie Planetensysteme entstehen“, sagt Markus Janson.
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