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Hickhack beim Verbot von Kleingruppenkäfigen

Kampf dem Hühner-Knast

Hickhack beim Verbot von Kleingruppenkäfigen
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Protestaktion für den Sofortausstieg aus der Kleingruppen-Haltung (Foto: Deutscher Tierschutzbund)
Auf September vertagt! Das ist das ernüchternde Resultat der gestrigen Verhandlung über ein Verbot von Kleingruppenkäfigen für Legehennen. Man konnte sich nicht auf einen Kompromiss einigen. „Enttäuschend“, findet der Deutsche Tierschutzbund.

Hühner zu Eierfabriken degradiert: Das Leben von Legehennen in Kleingruppen-Käfigen hat nichts mit artgerechter Haltung zu tun – darüber ist man sich weitgehend einig. Nur etwas mehr als eine DIN-A4-Seite hat jedes Huhn bei dieser Haltungsform Platz. So leiden die Hennen an Stress, Verhaltensstörungen sowie Verletzungen. 2010 bezeichnete das Bundesverfassungsgericht die Haltung in Kleingruppenkäfigen als Verstoß gegen das Grundgesetz. Es gab damit einer Normenkontrollklage des Bundeslandes Rheinland-Pfalz Recht. Seit dem fällt es der Regierung allerdings schwer, sich zu Regelungen im Umgang mit dieser kritischen Haltungsform durchzuringen.

Gestern sollte es nun einen Schritt weiter gehen: Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) trafen sich Staatssekretäre von Bund und Ländern, um endlich einen Kompromiss zur Haltung von Legehennen in Kleingruppenkäfigen zu finden. Die Bundesregierung hat nach bisherigen Informationen angeboten, im Rahmen einer Übergangszeit bis 2028 beziehungsweise 2030 auszusteigen. Die Länder Niedersachsen und Rheinland-Pfalz forderten in ihrem Antrag hingegen, die Kleingruppenkäfig-Haltung sofort abzuschaffen. Der Deutsche Tierschutzbund machte sich mit einer Protestaktion vor Ort ebenso für den Sofortausstieg stark.

Die Hühner müssen weiter warten

„Aus Tierschutz- und Verbrauchersicht ist nur ein sofortiger Ausstieg aus der Kleingruppen-Käfighaltung konsequent“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Organisation zufolge zeichnet sich schon lange ab, dass das Verbot kommt. „Die Käfiglobby hatte genügend Zeit, die Haltungssysteme umzustellen“, sagt die Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes Renate Seidel. Deshalb fordern die Tierschützer den Ausstieg jetzt und nicht erst im nächsten Jahrzehnt.

Das gestrige Ergebnis finden sie deshalb nun ausgesprochen enttäuschend: „Nach uns vorliegenden Informationen aus dem Verhandlungsumfeld war eine Einigung bereits in Sicht, aber jetzt wird wieder geprüft“, berichtet der Tierschutzbund. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft müsse den vorliegenden Antrag der Länder Rheinland-Pfalz und Niedersachsen noch prüfen, heißt es von offizieller Seite.

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„Das ist eine Hinhaltetaktik die endlich aufhören muss“, kommentiert Thomas Schröder diese erneute Vertagung der Entscheidung. „Ich setze jetzt darauf, dass die Länder, so schnell es geht, einen Beschluss fassen, damit die Bundesregierung unter dem Druck doch noch einlenkt“, so Schröder.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund

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