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Neues Warnsystem zum Schutz der Blauwale

Vorhersagesystem warnt Schiffe vor der US-Westküste vor Walkollisionen

Neues Warnsystem zum Schutz der Blauwale
Walkollision
Ein Blauwal taucht nahe einer vielbefahrenen Schifffahrtsroute vor Kalifornien auf. (Foto: John Calambokidis, Cascadia Research Collective)
Rund zweimal im Jahr rammt ein Schiff vor der US-Westküste einen Wal – mit negativen Folgen für beide. Das soll künftig anders werden: Forscher haben ein Warnsystem entwickelt, das Ansammlungen und Zugrouten von Blauwalen anzeigt und so den Schiffsverkehr rechtzeitig warnt.

Blauwale sind friedliche Krillfresser und daher alles andere als gefährlich. Doch ihre enorme Größe und ihre Neigung zu ausgedehnten Wanderungen führen immer wieder dazu, dass es zu Kollisionen zwischen den Meeressäugern und Schiffen kommt. Je nach Größe des Schiffes und der Stärke des Zusammenstoßes kann dies sowohl für den Wal als auch für das Schiff fatale Folgen haben. “Kein Schiffskapitän will deshalb eine Kollision mit einem Wal erleben”, sagt Kip Loutitt vom Marine Exchange of Southern California.

Doch gerade vor der Westküste der USA kommt es immer wieder zu solchen Unfällen. Hier kreuzen sich die Zugrouten der Blauwale mit den vielbefahrenen Schifffahrtsrouten über den Pazifik. Vor Los Angeles und San Francisco überschneiden sich zudem die Schiffsrouten mit beliebten Nahrungsgründen der Meeressäuger. Im Schnitt zweimal im Jahr stoßen daher allein vor der US-Westküste Schiffe mit einem Blauwal zusammen.

Wo sind die Blauwale wann?

Abhilfe soll nun ein neues Warnsystem schaffen. “WhaleWatch” basiert auf mehr als einem Jahrzehnt an Beobachtungsdaten mittels Trackingsensoren. Sie wurden von Meeresforschern an mehr als 100 Blauwalen angebracht und lieferten von 1994 bis 2008 Daten darüber, wo und wann sich die Wale in verschiedenen Meeresgebieten aufhielten. In Kombination mit Satellitendaten zu Klima, Meeresströmungen, Algenkonzentrationen und anderen Faktoren entwickeltem Elliott Hazen von der US-Meeresforschungsbehörde NOAA und seine Kollegen daraus ein Vorhersagemodell.

“Niemand verfügte bisher über eine solche Datensammlung für Wale irgendwo auf der Welt”, sagt Loutitt. “Es handelt sich hier nicht um ein Raten oder grobe Schätzungen, wie die Wale wohl auf bestimmte Bedingungen reagieren werden. Stattdessen basieren sie auf realen Daten darüber, wie die Tiere reagieren und das verbessert die Genauigkeit der Vorhersagen enorm.”

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Warnung vor erhöhtem Kollisionsrisiko

Das daraus entstandene System WhaleWatch veröffentlicht nun einmal monatlich eine Vorhersagekarte der Walbewegungen. Auf ihr ist zu sehen, wo sich die Blauwale demnächst voraussichtlich aufhalten werden und wo daher ein erhöhtes Risiko für eine Walkollision besteht. “Wir hoffen, dass diese Information für die Schifffahrt dazu beiträgt, die Wale besser zu schützen”, sagt Helen Bailey von der University of Maryland.

Das Warnsystem soll zum einen Kollisionen von größeren Schiffen mit den Blauwalen verhindern. Es könnte aber auch dazu beitragen, beispielsweise Fischer besser über Blauwal-Ansammlungen zu informieren. Auf diese Weise könnte vermieden werden, dass die Meeressäuger sich in ungünstig ausgebrachten Fangleinen oder Netzen verheddern, wie die Forscher erklären. Nicht zuletzt könnte WhaleWatch auch dabei helfen, Schutzbemühungen für die Blauwale gezielter und effektiver zu machen.

Quelle: NOAA Fisheries West Coast Region

© natur.de – Nadja Podbregar
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