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Ratgeber für ökologischen Fischgenuss

Entscheidungshilfe für den Kauf von Fisch & Meeresfrüchten

Ratgeber für ökologischen Fischgenuss
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Kritische Auswahl an der Theke. (Foto: elxeneize/fotolia.com)
Überfischung oder problematische Zuchtbedingungen: Welchen Fisch kann man denn noch guten Gewissens essen? Darüber informiert der nun aktualisierte Einkaufsratgeber des WWF. Für die spontane Entscheidung an der Fischtheke steht Naturfreunden auch eine Smartphone-App zur Verfügung.

Bereits seit Jahren bietet die Naturschutzorganisation WWF Fischliebhabern mit ökologischem Bewusstsein den Einkaufsratgeber Fisch und Meeresfrüchte als Leitfaden an. Da sich die Lage auf dem internationalen Fischmarkt-Geschehen immer mal wieder ändert, stand nun erneut eine Aktualisierung an. Der WWF bewertet Fisch, Krebse und Co dabei nach eigenen Angaben anhand folgender Kriterien: Zustand der Fischbestände sowieUmweltauswirkungen und Management von Fischereien und Aquakulturen weltweit. Die Bewertung erfolgt durch eine von Umweltverbänden entwickelte Methode, die von wissenschaftlichen Fischereiinstituten, wie dem Thünen-Institut, geprüft wurde. Generell basieren alle Einschätzungen auf aktuellen wissenschaftlichen Daten, so der WWF.

Auf einen Blick mit Ampelsystem

Den Verbraucher informiert der Ratgeber in einer vereinfachten Form über ein Ampelsystem zu jedem kulinarisch interessanten Wasserlebewesen: grün = gute Wahl, gelb = zweite Wahl, rot bedeutet: lieber nicht. „Hering und Sprotte aus der Nord- und Ostsee sind eine gute Wahl. Diese Bestände sind groß genug und die Fangmethode schädigt die Meeresumwelt kaum“, nennt Catherine Zucco vom WWF als ein Beispiel. Bedenkenlos kann man offenbar auch bei einigen Fischen aus Aquakultur zugreifen, wie bei europäischen Karpfen sowie Bio-Forellen. Die Liste der Fischarten, von denen der WWF klar abrät, ist allerdings deutlich länger. Besonders kritisch: „Aal, Hai, Schnapper, Granatbarsch und Blauflossenthunfisch gehören gar nicht auf den Teller. Ihre Bestände sind massiv dezimiert. Aale sind sogar vom Aussterben bedroht“, sagt Zucco.

Wie der WWF berichtet, erholen sich zwar erfreulicherweise einige Fischbestände momentan, am Gesamtbild hat sich jedoch wenig geändert: „Unsere Meere sind in Bedrängnis, zu viele Fischbestände schrumpfen noch immer unter dem Druck der weltweiten Fangflotten. Überfischung gefährdet die Balance der marinen Ökosysteme, zumal große Raubfischarten besonders stark befischt werden“, warnt Zucco. 61 Prozent der weltweiten Bestände von Speisefischen werden laut FAO-Angaben bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit genutzt. Bei fast 29 Prozent ist dieser Punkt längst überschritten: Sie sind überfischt oder erschöpft.

Wildfische nur in Maßen genießen

Der WWF empfiehlt generell, nicht zu viel Wildfisch zu essen. „Es handelt sich um eine begrenzte Ressource. Wer nur einmal die Woche Fisch isst, respektiert die Grenzen des Ozeans“, so Zucco. Für die Umweltverträglichkeit sei außerdem entscheidend, wo und mit welchen Methoden der Fisch gefangen wurde. Eine Orientierungshilfe bietet dem WWF zufolge dabei das blaue MSC-Siegel, das Wildfisch aus nachhaltiger Fischerei kennzeichnet. Wer solchen Fisch kauft, betreibt Meeresschutz und hilft auch 800 Millionen Menschen, die in Küstenregionen der Entwicklungsländer oft von Fischfang oder der Verarbeitung abhängig sind.

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Im Fall der Fische aus Zuchtanlagen ist dem WWF zufolge ebenfalls Wachsamkeit angesagt, denn die Produktion ist oft mit problematischen Folgen verknüpft und deshalb kritisch zu betrachten. Die Naturschutzorganisation rät in diesem Zusammenhang, auf die Biosiegel von Bioland und Naturland sowie auf das ASC-Logo für Fisch aus verantwortungsvoller Aquakultur zu achten.

Der aktuelle WWF-Einkaufsratgeber Fisch und Meeresfrüchte ist als kostenlose App erhältlich über Google Playstore und Apple App-Store. Unter www.wwf.de/fischratgeber findet sich der Online-Ratgeber. Die gedruckte Version im praktischen Scheckkartenformat können Verbraucher unter info@wwf.de anfordern.

Quelle: WWF

© natur.de – Martin Vieweg
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