Flugs aus der Hängematte geschält und hinunter zum Fluss. Das Wasser ist lau und weil es vergleichsweise sauer ist, halten sich kaum Keime. Nur ein paar kleine Fische, die hier Pan tau genannt werden und wohl zu den Zahnkärpflingen gehören, umringen einen schnell und knappern sich einen schnellen Snack von der Haut. Fish and kiss am frühen Morgen. Nach dem ersten Zusammenzucken eine nette Geste der kleinen Kerle.
Beim Frühstück sind dann alle beieinander, Wissenschaftler und Freiwillige. Sie kommen aus Deutschland, Amerika, Australien, Irland, England und nutzen ihren Urlaub, um ein Teil des Tigerschutzes zu sein. Sie sammeln Daten, das A und O jeder Studie. Obendrein stärkt ihr finanzieller Beitrag Schutz und Forschung.
Dabei ist allen klar, dass es sehr unwahrscheinlich ist, tatsächlich einen Tiger zu Gesicht zu kriegen. Auch wenn man es natürlich insgeheim hofft. Aber die Katzen sind zu scheu und der Dschungel zu unwegsam
Engagement für die Forschung (Fotos: Peter Laufmann/ Ida Vincent)
So nah kommt man den stolzen Großkatzen als Besucher in der Regel nicht
(Foto: WWF Indonesia)
Nein, das Ziel der Forschung ist es, Hinweise auf Beutetiere sowie auf Wilderei und illegalen Holzeinschlag zu sammeln, zu dokumentieren und damit greifbar zu machen. Obendrein befragt das Team die Menschen in den kleinen Dörfern über ihr Verhältnis zu Tigern. Solcherart Arbeit mag sich nicht spektakulär anhören, aber sie ist essentiell und die Freiwilligen machen einen Job, der alles andere als einfach ist. Aber sie machen ihn in einer der spektakulärsten Landschaften, die der Planet zu bieten hat.
Ein Arbeitstag in der indonesischen Wildnis
Die Daten sind Teil eines auf Jahre angelegten Projekts. Der WWF kann dadurch belegen, wie sich der Lebensraum verändert und was getan werden muss, um das Überleben des Waldes und damit der Tiger zu sichern. Die Naturschützer kriegen somit ein Werkzeug in die Hand, um die Wildnis zu verteidigen.
Fotos: Peter Laufmann