Das südliche Verbreitungsgebiet schrumpft
Ein Team von US-Biologen der University of Wisconsin-Madison hat nun untersucht, ob diese Problematik bereits zu Effekten auf das Verbreitungsgebiet der Schneeschuhhasen geführt hat. Sie werteten dazu Daten über das Vorkommen der Tiere im US-Bundesstaat Wisconsin aus, die bis in das Jahr 1945 zurückreichen.
Es zeigte sich: Der Klimawandel hat die Hasen bereits deutlich aus ihren ursprünglichen Verbreitungszonen verdrängt. Im Durchschnitt verschob sich die südliche „Hasen-Grenze“ alle zehn Jahre um rund neun Kilometer nach Norden, berichten die Wissenschaftler. „Dies ist eine der ersten Studien, die klar dokumentiert, wie die Klimaveränderungen das südliche Verbreitungsgebiet einer Tierart beeinflussen“, sagt Ben Zuckerberg von der University of Wisconsin-Madison.
Ein Tier mit Symbolcharakter
Dem Schneeschuhhasen kommt dabei nun Symbolcharakter zu. Denn die grundlegende Problematik betrifft weltweit viele Tierarten und auch ganze Ökosysteme, betonen die Forscher. Am Beispiel der Schneeschuhhasen wird in diesem Zusammenhang ebenfalls deutlich, dass kritische Kettenreaktionen in Ökosystemen in Gang kommen können, wenn bestimmte Tierarten verschwinden.
Der Schneeschuhhase beeinflusst beispielsweise seinen Lebensraum durch seinen Effekt als Pflanzenfresser, aber auch als Beutetier. Fehlt er, verändert sich die Vegetation und auch die Raubtiergesellschaft ist betroffen. In der Folge kommt es dann zu immer mehr betroffenen Arten und ein eingespieltes Ökosystem kann schließlich aus den Fugen geraten. Auf diese Weise bedroht nun der Klimawandel viele Lebensgemeinschaften der Erde.
Quelle: University of Wisconsin-Madison