Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 8,90€/Monat!
Startseite »

2014 fielen gleich mehrere Rekorde

Klimawandel konkret

2014 fielen gleich mehrere Rekorde
State of the Climate 2014
(Foto. NOAA/ State of the Climate 2015)
Im letzten Jahr hat sich der Klimawandel so deutlich manifestiert wie noch nie zuvor. Denn 2014 fielen gleich mehrere Klimarekorde. Es war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, die Ozeane erreichten neue Höchsttemperaturen, der Meeresspiegel stieg und auch die atmosphärischen CO2-Werte lieferten neue Rekordhöhen.

Dass sich unser Klima verändert, ist mittlerweile kaum mehr zu übersehen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts häufen sich die Superlative in Bezug auf Temperaturen, CO 2-Werte und den Anstieg der Meeresspiegel. Das letzte Jahr hat jedoch alles Bisherige noch getoppt, wie der aktuelle Klimabericht „State of the Climate“ belegt. Die Daten für den Bericht wurden von einem Team aus 413 Klimaforschern aus aller Welt zusammengestellt und von der US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) herausgegeben.

Wärmerekorde an Land und im Meer

Der Bericht belegt, dass 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. 17 der 18 wärmsten Jahre häufen sich damit in den letzten 28 Jahren. Die globalen Durchschnitts-Temperaturen lagen um 0,27 bis 0,29 Grad Celsius über dem langjährigen Mittelwert von 1981 bis 2010. Die Temperaturen über Land erreichten sogar 0,37 bis 0,44 Grad über dem Durchschnitt, wie die Forscher berichten.

Auch die Ozeane – wichtige Puffer im Klimasystem – zeigen immer stärkere Anzeichen für eine Erwärmung. Die Oberflächentemperatur der Meere erreichte 2014 einen neuen Höchstwert, wie die Forscher berichten. Gleichzeitig nahm auch die Wärmemenge zu, die die Ozeane in ihren oberen Wasserschichten speichern. Seit 1971 haben sie rund 63 Prozent der gesamten Erwärmung abgepuffert, weitere 30 Prozent schluckte die langsame Erwärmung tiefer Wasserschichten.

Temperaturen 2014

Anzeige

Durchschnittstemperaturen 2014 verglichen mit dem Mittel von 1981 bis 2010 (Grafik: NOAA/ State of the Climate 2015)

Die Erwärmung der Meere wirkt sich auch auf die tropischen Stürme aus. 2014 gab es 91 solcher Wirbelstürme und damit neun mehr als der Jahreswert im langjährigen Durchschnitt. Im östlichen und zentralen Pazifik gab es im letzten Jahr sogar so viele Stürme wie noch nie seit 1992, so der Bericht. In Nordatlantik war die Hurrikan-Saison dagegen eher ruhiger als üblich.

Rekordhoch auch beim Meeresspiegel

Durch die Erwärmung des Meerwassers, aber auch durch das einströmende Schmelzwasser, haben die Meeresspiegel weltweit ebenfalls neue Rekordwerte erreicht. Der globale Durchschnittspegel lag 2014 um 67 Millimeter über dem Durchschnitt von 1993, wie der Bericht belegt. Dies ist der höchste Meeresspiegel seit Beginn der Satelliten-Messungen. Global betrachtet steigen die Meeresspiegel zurzeit mit einer Rate von rund 3,2 Millimeter pro Jahr – Tendenz immer stärker steigend.

Besonders hoch war der Meeresspiegel 2014 im Südpazifik und im Indischen Ozean. Im Nordpazifik gab es dagegen größere Gebiete mit unterdurchschnittlich niedrigen Pegeln, wie die Forscher berichten. Nur rund 15 Prozent der Schwankungen in den letzten zwei Jahrzehnten gehen ihren Angaben nach auf natürliche Schwankungen wie die El Nino Southern Oscillation oder die Pazifische Dekadische Oszillation zurück.

Meeresspiegel 2014

CO 2-Werte knacken 400 ppm-Marke

Ebenfalls neue Höchstwerte erreichten die CO 2-Werte der Atmosphäre im Jahr 2014: Der globale Durchschnittswert kletterte nach Angaben des Berichts auf 397,2 parts per million (ppm). Das entspricht einem Anstieg von 1,9 ppm gegenüber 2013 – auch das ein mittlerweile typisch hoher Wert. Denn die Rate, mit der die CO 2-Konzentration in der Atmosphäre zunimmt, lag in den frühen 1960er noch bei rund 0,6 ppm pro Jahr, in den letzten zehn Jahren bewegt sie sich um Werte von zwei ppm jährlich. Insgesamt ist der CO 2-Gehalt der Atmosphäre seit Beginn der industriellen Revolution um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Und noch ein Rekord fiel – beim CO 2-Gehalt der Atmosphäre. 2014 erreichten die monatlichen Durchschnittswerte von zwölf Messstationen auf der Nordhalbkugel im April, Mai und Juni erstmals die 400 ppm-Marke. Zu dieser Zeit haben viele Bäume noch nicht ihre volle Kapazität der Fotosynthese erreicht, deshalb gelangt besonders viel CO 2 aus Emissionen in die Atmosphäre. Die 400 ppm wurden im Frühjahr 2015 erneut erreicht – diesmal sogar global.

CO2-Werte

CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre (Grafik: NOAA/ State of the Climate 2015)

Beim Rückgang der Gletscher, den Waldbränden oder den Niederschlägen gab es zwar keine globalen Rekorde, aber auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar, wie der Bericht zeigt. In der Arktis war die Schneeschmelze fast einen Monat früher als im langjährigen Durchschnitt, die sommerliche Meereisfläche erreichte die sechstniedrigste Ausdehnung seit Beginn der Satellitenmessungen und die Gletscher verlieren weiterhin große Mengen an Eis.

„Die große Vielfalt der Indikatoren zeigt uns, wie unser Klima sich verändert – nicht nur in der Temperatur, sondern von den Tiefen des Ozeans bis in die äußere Atmosphäre,“, sagt Thomas Karl von der NOAA.

Quelle: NOAA, State of the Climate 2015

© natur.de – Nadja Podbregar
Anzeige
natur | Aktuelles Heft
Reizvolle Regionen
Aktueller Buchtipp

Anzeige
Serie: Hervorragend – Junge Menschen und ihr Engagement
Wissenschaftslexikon

Pop|mu|sik  〈f. 20; unz.〉 dem Beat u. Rock verwandte, einem breiten Publikum zugängliche Musik ● die Beatles haben Meilensteine in der ~ gesetzt [→ pop…, Pop… … mehr

Ge|schlechts|krank|heit  〈f. 20; Med.〉 überwiegend durch den Geschlechtsverkehr übertragene Infektionskrankheit (Tripper, Syphilis, weicher Schanker u. die sogenannte Vierte G.)

G  I 〈n.; –, – od. –s; Mus.〉 Tonbezeichnung, Grundton der G–Dur–Tonleiter II 〈ohne Artikel〉 1 〈Mus.; Abk. für〉 G–Dur (Tonartbez.) … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige