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60 Wolfsrudel in Deutschland

Bestand der deutschen Wölfe wächst um 30 Prozent

60 Wolfsrudel in Deutschland
Wolf
Wolf aus einem Rudel in der Nähe von Daubitz in Sachsen (Foto: NABU/Jan Noack)
60 Wolfsrudel und 13 Paare – die Wolfspopulation in Deutschland wächst. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Bestand um 30 Prozent zugenommen, wie Daten des Bundesamts für Naturschutz zeigen. Gleichzeitig jedoch sterben viele Wölfe durch den Straßenverkehr und illegale Tötungen.

Nachdem der Wolf lange aus unseren Wäldern verschwunden war, breitet er sich in den letzten Jahren wieder bei uns aus. Nachdem anfangs vor allem Wölfe aus Polen und dem Osten Europas bei uns einwanderten, wächst der heimische Bestand inzwischen auch durch bei uns geborene Jungtiere. Die Wolfs-Vorkommen konzentrieren sich vor allem auf das norddeutsche Tiefland, das sich von der sächsischen Lausitz in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis nach Niedersachsen erstreckt.

30 Prozent Zuwachs…

Wie viele Wölfe und Wolfsrudel in Deutschland leben, ermitteln Biologen alljährlich im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN). In diesem Jahr fällt die Bilanz erneut positiv aus: Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich die Zahl der Wolfsrudel in Deutschland von 46 auf 60 erhöht – das entspricht einem Wachstum des Bestands um 30 Prozent. Dazu kommen 13 Wolfspaare und drei Einzeltiere. Die meisten Tiere leben heute in Brandenburg und in Sachsen.

„Wachstumsraten von rund 30 Prozent sind in der Wildbiologie für Tierarten, die geeignete Lebensräume neu besiedeln, völlig normal – und freie Territorien und Lebensräume gibt es genügend in Deutschland“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Langfristig begrenzen dann natürliche Faktoren, wie die territoriale Lebensweise sowie Beuteverfügbarkeit und Krankheiten, das Wachstum der Bestände auf natürliche Weise und sorgen für eine stabile Populationsdynamik.

…aber auch Verluste

„Für den Naturschutz sind diese Zahlen zwar erfreulich, jedoch weist die Art noch immer eine insgesamt ungünstige Erhaltungssituation auf“, sagt BfN-Präsidentin Beate Jessel. „Vor allem der Straßenverkehr gefährdet den Wolf in seinem Bestand; daneben stellen illegale Abschüsse ein erhebliches Problem dar.“ So wurden seit dem Jahr 2000 insgesamt 201 Wölfe tot aufgefunden. Von diesen starben 140 durch den Straßenverkehr und 26 wurden illegal getötet – die Dunkelziffer könnte hier jedoch hoch sein.

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Einer der Gründe für diese Probleme ist die Zersiedelung der Landschaft – die Wölfe finden kaum Gebiete, die nicht von Straßen, Feldern und Ortschaften durchsetzt sind. Dadurch kommt es zwangsläufig auch zu häufigem Kontakt mit Weidetieren oder Menschen. „Die Rückkehr des Wolfes stellt uns in unserer heutigen Kulturlandschaft vor eine besondere gesellschaftliche Herausforderung“, sagt Jessel. „Die Angst der Menschen vor direkten Begegnungen und die Sorgen der Weidetierhalter müssen wir sehr ernst nehmen.“

Herdenschutz und „Problemwölfe“

Soll der Wolf dauerhaft in Deutschland etabliert bleiben, dann müssen sich auch die Menschen an diesen einst angestammten Mitbewohner ihres Lebensraums anpassen. Dazu gehören feste Zäune, aber auch Herdenschutzhunde, um die Wölfe von den Weidetieren fernzuhalten. „Ein flächendeckender Herdenschutz ist essentiell, um in weiteren potenziellen Ausbreitungsgebieten für die Ankunft des Wolfes gewappnet zu sein“, betont Jessel. „Um Übergriffe auf Weidetiere weitgehend zu reduzieren, müssen Herdenschutzmaßnahmen konsequent umgesetzt und dafür auch ausreichend finanziert werden.“

Problematisch und nach Ansicht des NABU unzureichend geregelt ist allerdings bisher der Umgang mit sogenannten „Problemwölfen“: Dabei handelt es sich um Tiere, die ihre Scheu vor dem Menschen verloren haben und bereits Menschen oder Haustiere angegriffen haben. Eines der Probleme: Wann ein Wolf so verhaltensauffällig wird, dass er möglicherweise eingefangen oder abgeschossen werden muss, ist unter anderem wegen der individuellen Charaktereigenschaften der Wölfe schwer zu beurteilen. Die Einbeziehung von Fachleuten in die Entwicklung von bundeseinheitlichen Wolfsmanagement-Konzepten sei hier daher zwingend notwendig, so der NABU.

Quelle: Bundesamt für Naturschutz, NABU

© natur.de – Nadja Podbregar
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