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Achtung giftige Garten-Schönheiten!

Besonders bei drei Zierpflanzen ist Vorsicht angesagt

Achtung giftige Garten-Schönheiten!
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Der Blaue Eisenhut hat's in sich! (Foto: photo 5000/fotolia.com)
Elegante Blüten, dekorative Blätter und im Herbst zieren attraktive Früchte die deutschen Gärten – doch einige schöne Gewächse sorgen immer wieder für Vergiftungsfälle, berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung. Vor allem drei weitverbreitete Gift-Schönheiten sollte man kennen.

Falsch angepackt oder versehentlich mitgegessen: In den Jahren 2011 bis 2013 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) insgesamt 13.225 Vergiftungsfälle dokumentiert, die durch Pflanzen beziehungsweise Pilze ausgelöst wurden. Besonders häufig waren drei Gewächse verantwortlich: der Blaue Eisenhut, die Engelstrompete und der Wunderbaum ( Ricinus).

Der Blaue Eisenhut tut nicht gut

Der schöne Blaue Eisenhut ist unter ihnen am gefährlichsten: Er gilt als die giftigste Pflanze Europas. Sämtliche Teile der Pflanze enthalten den Wirkstoff Aconitin, das giftiger ist als das aus Krimis berüchtigte Strychnin. Für den erwachsenen Menschen sind bereits etwa zwei bis sechs Milligramm der Substanz tödlich. Aber auch kleine Dosen sollte man meiden: Schon in der Folge des Hautkontakts beim Pflücken der elegant geformten tiefblauen Blüten können sich Symptome zeigen. Besonders kritisch wird es aber bei versehentlichem Verzehr – und der ist gar nicht so abwegig. Häufig kommt es zu den Vergiftungen, weil die Pflanzen im Umfeld von Gemüseanpflanzungen stehen: Die Knolle des Eisenhuts kann man mit Sellerie- oder Meerrettichwurzeln verwechseln. Auch die Blätter landen manchmal wegen Verwechslungen mit Petersilie in Salaten – mit üblen Folgen, berichtet das BfR.

Kritisches Rausch-Kraut: Engelstrompete

Ebenfalls schön und potentiell gefährlich ist die Engelstrompete. Mit ihren prächtigen Trompetenblüten verschönerte sie viele Gärten und Balkone in Deutschland. Sie hat sich bereits als angebliche Rauschmittellieferantin einen kritischen Ruf zugelegt: Alle Pflanzenteile enthalten giftige Alkaloide, die in geringen Dosen Rauschzustände erzeugen können. Da das Rauschmittel aber schwer zu dosieren ist, kann es leicht zu scheußlichen Vergiftung kommen. Verwirrtheit und Bewusstseinsverlust können bis zu zwei Tage lang andauern und in schweren Fällen kann es auch zum Tod kommen.

Vorsicht bei den Samen des Wunderbaums

Nummer drei im Triumvirat der schönen Giftgewächse ist der Wunderbaum, der wegen seiner großen, tiefrot gefärbten Blätter als Zierpflanze beliebt ist. Dem BfR zufolge sorgen bei dieser Pflanze vor allem die giftigen Früchte beziehungsweise Samen für Probleme. Der Wunderbaum bildet rotbraune, mit weichen Stacheln besetzte Kapselfrüchte mit bohnenförmigen Samen aus, die gern gepflückt werden. Für eine tödliche Vergiftung mit dem enthaltenen Ricin reicht bei Kindern bereits die Aufnahme von drei bis fünf gut zerkauten Samen aus. Nicht nur der Verzehr, sondern auch der Hautkontakt oder Stichverletzungen können darüber hinaus problematisch sein: Wer die Samen durchbohrt, um beispielsweise eine Kette daraus zu machen, läuft Gefahr sich das Gift in die Haut zu befördern, geht aus dokumentierten Fällen hervor.

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Bei Unsicherheit, ob eine giftige Pflanze verzehrt wurde oder Kontakt bestand, hilft ein Anruf bei einer der acht deutschen Giftnotrufzentralen, rät das BfR. Meldungen helfen dabei auch anderen: „Die Meldungen und Auswertungen von Vergiftungen führen dazu, dass Vergiftungsrisiken für die Bevölkerung schneller erkannt werden“, sagt Andreas Hensel vom BfR. Auch die vielfach genutzte BfR-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“, die 2014 den Deutschen Preis für Onlinekommunikation erhielt, bietet Hinweise, wie sich Unfälle vermeiden lassen und gibt Informationen über Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung

© natur.de – Martin Vieweg
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