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Achtung, liebestolle Rehe unterwegs

Brunftzeit macht Straßen unsicher

Achtung, liebestolle Rehe unterwegs
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Die Warnschilder bräuchten momentan ein Ausrufungsszeichen (Foto: in-foto-backgrounds/fotolia.com)
Sie haben jetzt nur das Eine im Sinn – die Rehbrunft beginnt: Bis Mitte August ist vermehrt mit verliebten Ricken und Böcken auf den Straßen zu rechnen, warnt die Deutsche Wildtier Stiftung.

Unwiderstehliches Ricken-Parfüm liegt in der Luft: Die weiblichen Rehe sondern in der Brunftzeit ein Sekret mit Botenstoffen ab, das wie ein Aphrodisiakum auf die Böcke wirkt. Zusätzlich verbreiten die langbeinigen Damen auch noch durch Fiep-Laute die heiße Botschaft: „Ich bin paarungsbereit“. Billig zu haben sind sie allerdings nicht – sie wollen erobert werden. Erst wenn die Ricke entschieden stehenbleibt, ist sie paarungsbereit. Bis dahin muss ein verliebter Rehbock seiner „Herzensdame“ oft kilometerweit folgen – über Wiesen, Felder und eben auch über Straßen hinweg.

Sogar Fahrradfahrer sind betroffen

„Autofahrer müssen nun vor allem in der Dämmerung, aber auch tagsüber vermehrt mit Begegnungen rechnen“, sagt Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Sogar Fahrradfahrer können betroffen sein, wie ein aktuelles Beispiel aus Baden-Württemberg dokumentiert: Ein 57-jähriger Radler war in der Morgendämmerung auf einem Radweg mit einem Reh zusammengestoßen, berichtet das Polizeipräsidium Ulm. Der Radfahrer musste anschließend in die Klinik gebracht und ärztlich versorgt werden. Das Reh verschwand im Wald.

Tausendfach kracht’s

Begegnungen mit Autos enden für die Tiere hingegen oft fatal: Mehr als 200.000 Rehe kommen jedes Jahr im Straßenverkehr um. Die Dunkelziffer ist dabei hoch – denn nicht jeder Wildunfall wird angezeigt. Oft kommt es allerdings auch zu erheblichen Sach- und Personenschäden: Wenn ein Reh auf die Straße springt, reißen Autofahrer oft instinktiv das Lenkrad herum. So gerät das Fahrzeug leicht an die Leitplanke, landet in einem Baum oder im Gegenverkehr.

Deshalb ist es besser, kontrolliert zu bremsen, wenn möglich die Scheinwerfer abzublenden und zu hupen. „Dann kann das Tier das Weite suchen. Auch die nächsten 200 Meter sollten Autofahrer aufpassen: Denn es ist nicht sicher, ob nicht noch ein zweiter Bock hinterherrennt – auch bei Rehwild ist die Konkurrenz groß“, rät Kinser.

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Langzeitstudie soll Präventionsmöglichkeiten ausloten

Generell sollten Autofahrer die Wildwechsel Warnschilder auch wirklich beachten und den Fuß vom Gaspedal nehmen. Denn die Geschwindigkeit prägt das Risiko bei einem Unfall: Ein Reh mit 20 Kilogramm Gewicht hat bei Tempo 100 einen Aufschlagseffekt von etwa einer Tonne, berichtet der deutsche Deutsche Jagdverband (DJV).

Um die Zahl von Wildunfällen zu senken, hat der DJV gemeinsam mit anderen Einrichtungen 2011 eine Langzeitstudie initiiert. Ziel der auf fünf Jahre angelegten Untersuchung ist es, die Ursachen von Wildunfällen genauer zu erforschen und die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen wie blauen Reflektoren und Duftzäunen zu überprüfen. Zu wissen, was wirklich hilft, wäre für alle Beteiligten ein Segen.

Quellen: Deutsche Wildtier Stiftung , Deutscher Jagdverband

© natur.de – Martin Vieweg
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