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Artenschutz: Die Gewinner und Verlierer 2017

Nashorn, Löwe und Vaquita gehören zu den Verlierern

Artenschutz: Die Gewinner und Verlierer 2017
Löwin
Löwen gehören zu den großen Verlierern des letzten Jahres (Foto: Pro Wildlife)
Gemischte Bilanz für den Artenschutz: Das Jahr 2017 brachte für einige Tierarten eine Besserung, darunter für Giraffen, Elefanten und Walhaie. Doch für andere Arten wie Löwen und Nashörner hat sich die Lage weiter verschlimmert. Für die kalifornischen Schweinswale besteht sogar kaum noch Hoffnung.

Mehr als 23.000 Tier- und Pflanzenarten sind weltweit vom Aussterben bedroht, viele weitere gelten als gefährdet. Auch wenn der Niedergang vieler Populationen und Spezies schleichend vonstattengeht, ist damit das sechste große Massenaussterben in vollem Gang. Für wen das vergangene Jahr Hoffnung auf ein Überleben brachte und wer zu den Verlierern gehörte, hat die Tierschutzorganisation Pro Wildlife nun zusammengetragen.

Hoffnung für Giraffe, Walhai und Elefanten

Zu den Tieren, für die 2017 eine Besserung brachte, gehören die Giraffen. „Giraffen werden gejagt und gewildert, für den Handel mit Buschfleisch und die traditionelle Medizin. Zudem ist der Lebensraum der zahlreichen Unterarten stark fragmentiert“, erklärt Adeline Fischer von Pro Wildlife. Doch auf der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Arten (CMS) haben sich die Länder 2017 auf einen besseren internationalen Schutz der Giraffen geeinigt. Das gibt diesen typischen Bewohnern der Savannen eine Chance.

Auch der größte Fisch der Gegenwart ist durch die Bonner Konvention nun besser geschützt. Die Riesen der Meere fallen unter anderem dem Appetit auf Haifischflossensuppe zum Opfer und werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet eingestuft. „Der länderübergreifende Schutz der Tiere ist für Walhaie von besonderer Bedeutung, denn sie schwimmen weite Strecken“, betont Fischer die Bemühungen für eine internationale Zusammenarbeit.

Ebenfalls gute Neuigkeiten gibt es für die Elefanten. Denn China hat zum 31. Dezember 2017 seine Elfenbeinmärkte geschlossen – damit ist einer der größten Abnehmer und Märkte für Stoßzähne aus dem Rennen. Studien zeigen, dass der Elfenbeinhandel in China im Lauf des Jahres bereits stark abgenommen hat und dass die Preise eingebrochen sind. Allerdings: Grund für eine allgemeine Entwarnung ist dies leider noch nicht: „In vielen asiatischen Ländern und in der EU wird noch immer Elfenbein gehandelt. Um die Elefanten zu retten, müssen wir erreichen, dass alle Staaten dem Vorbild Chinas folgen und ihre Märkte schließen“, erklärt Fischer.

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Löwen sind die großen Verlierer

Doch das Jahr 2017 brachte für einige Tierarten auch eine Verschlechterung ihrer Überlebenschancen. Zu den Verlierern des Jahres gehören unter anderem die Löwen. „Im Moment erfahren Löwen nicht den Schutz, den sie bräuchten. Sie werden als Trophäen geschossen, fallen Mensch-Tier-Konflikten zum Opfer und werden zur Unterhaltung von Touristen und wegen ihrer Knochen auf unsäglichen Farmen in Südafrika erst gezüchtet und dann abgeschossen“, berichtet Fischer.

Bei der CITES-Konferenz 2017 scheiterte der Versuch, den Handel mit Löwenknochen zu unterbinden. Sie dürfen daher weiterhin aus Südafrika nach Asien exportiert werden, wenn die Tiere von Zuchtfarmen stammen. Die Folge: Die Ausfuhr von Löwenknochen hat sich in den letzten Jahren vervierfacht: Wurden zwischen 2008 und 2011 pro Jahr noch durchschnittlich 314 Genehmigungen für die Ausfuhr von Löwenskeletten erteilt, waren es zwischen 2012 und 2015 pro Jahr 1.312 Skelette.

In Asien gelten die Raubkatzenknochen in der traditionellen Medizin als Heilmittel, die Löwenknochen ersetzen dabei weitgehend die Gebeine der streng geschützten Tiger. Das Problem dabei: Der legale Handel mit den Knochen fördert die Wilderei der Löwen. Von ihnen gibt es in freier Wildbahn nur noch etwa 20.000 Exemplare.

Vaquita kurz vor dem Aus

Kaum noch Hoffnung gibt es für den Vaquita: Der kalifornische Schweinswal wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aussterben. Nur noch weniger als 30 dieser Meeressäuger leben vor der Ostküste der Baja California. „Im Herbst 2017 scheiterte ein Versuch, die Tiere einzufangen, um sie vor den illegalen Netzen für die Totoaba-Fischerei zu bewahren. Beim Einfangversuch verstarb ein Tier“, berichtet die Pro Wildlife Expertin. „Diese seltenste Walart droht bald von unserem Planeten zu verschwinden“

Eine Verschlechterung gab es 2017 auch für die Nashörner. Denn in Südafrika fand im Sommer letzten Jahres die erste legale Auktion für Rhino-Horn statt. Das südafrikanische Verfassungsgericht hatte im April das bisher geltende Verbot des Handels mit Nashorn-Horn innerhalb Südafrikas aus formalen Gründen gekippt. „Der kommerzielle Handel mit Horn ist eine große Gefahr für die Tiere. Er befeuert die Nachfrage und Schmuggler können gewildertes Horn einfach untermischen“, kommentiert Fischer. „Die Auktion ist das völlig falsche Zeichen und bringt die bedrohten Rhino-Arten näher an den Rand der Ausrottung.“

Quelle: Pro Wildlife

© natur.de – Nadja Podbregar
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Sa|men|zwie|bel  〈f. 21; Bot.〉 Pflanzenwurzel, Zwiebel, die zur Aufzucht einer neuen Pflanze dient

Funk|pei|lung  〈f. 20〉 Peilung mittels elektromagnetischer Wellen

♦ Hy|dro|xyd  〈n. 11〉 = Hydroxid

♦ Die Buchstabenfolge hy|dr… kann in Fremdwörtern auch hyd|r… getrennt werden.
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