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Auf der Spur der Wölfe

Blog vom WWF-Wolfscamp in der Lausitz

Auf der Spur der Wölfe
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Wolfsspuren in der Lausitz
Anfang Juli war unsere Reporterin Andrea Mertes mit Fotograf Jörg Fokuhl zu Gast beim WWF-Jugendcamp in der Lausitz. Fünf Tage lang tauchten dort zwölf Jugendliche ab in die Wildnis auf den Spuren der dort lebenden Wölfe. Sechs von ihnen hatten die Teilnahme bei unserer Verlosung im März gewonnen. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf unsere große Reportage, die im Oktoberheft erscheint.

Ein Tierfilmer zum Beispiel erlebt sein halbes Berufsleben wartend. Für ihn wären die Minuten und Stunden auf dem Hügel im Lausitzer Seenland, auf dem wir sitzen, gar nichts. Eine Auflockerungseinheit, eine nette Abwechslung, gleich einem Ausflug in den Biergarten. „Ich habe in diesem Jahr drei Mal Wölfe gesichtet, obwohl ich es Dutzende Male probiert habe“, hatte Stephan Kaasche, gebürtiger Lausitzer, Naturführer, Wolfsexperte, beim Hinweg erzählt. Kaasche hat die zwölf WWF-Jugendlichen und mich an diesem lauen Sommerabend auf diesen Hügel geführt. Zum Abendansitz, wie er es nennt. Es ist zwei Jahre her, da hat eine andere Gruppe von hier oben einen Wolf beobachten können. Zufall? Glück? Oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Es gibt keine Garantie für solche Momente.

_MG_3795WWF_JoergFokuhl.jpg50 Stunden Warten für drei Wolfssichtungen – wer so rechnet, hat schon verloren. Wer ungeduldig ist, lernt in diesem Camp, Geduld zu üben. Und bekommt dafür etwas zurück. Es ist das Glück des Augenblicks, dem wir auf der Anhöhe im Lausitzer Seenland begegnen. Man sieht anders. Die kleinen Dinge werden groß. Minutenlang beobachte ich, wie das Pfeifengras im Wind nickt. Kann miterleben, wie die Nachtkerzen ihre Blüten öffnen – eine nach der anderen, wie im Zeitraffer. Viel später erst lese ich bei Wikipedia: „Die Schnelligkeit, mit der das Aufblühen erfolgt, ist bei keiner anderen in Mitteleuropa vorkommenden Pflanze zu beobachten.“ Das stimmt. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, ich hätte es mir nicht vorstellen können.

Manchmal krame ich den Filmausschnitt wieder hervor. Von der ersten bis zur letzten Sekunde schaue ich der Stille zu. Jeden Abend und manchen Morgen hat die Gruppe auf ihrem Hügel gesessen. Geschaut, gewartet, gehofft. Manche sind darüber eingeschlafen. Andere vor dem Ansturm der Mücken geflüchtet. Auch das gehört dazu.

Und der Wolf? Ist er schließlich aufgetaucht? Das erfahren Sie im Oktoberheft von natur in einer großen Reportage über das WWF-Jugendcamp. Sie erzählt vom Wolf und davon, wie es ist, selbst ein bisschen zu verwildern.

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Hier erfahren Sie mehr über das Jugendprogramm des WWF.

Hier geht es zur Wolfsregion Lausitz

Und hier ist die Seite des Naturführers Stephan Kaasche, der Wolfsexkursionen anbietet.

 

MertesAndrea_vonJoergFokuhl_LOW.jpgZur Autorin

Die Münchener Umweltjournalistin Andrea Mertes ist viel in der Natur unterwegs, immer auf der Suche nach spannenden Geschichten. Für natur hat sie schon übers Schneewandern mit Hund in den Alpen berichtet, über Krauskopfpelikane und den Zoo der Zukunft. Im Oktober wird ihre Reportage vom Wolfs-Camp folgen. „Begonnen habe ich mit dem Schreiben auf der Suche nach dem perfekten ersten Satz. Wenn ich ihn gefunden hat, ziehe ich in eine Berghütte und setze mich zur Ruhe.“

© natur.de – natur Autor
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