Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 8,90€/Monat!
Startseite »

Aufgepasst beim Nistkasten-Kauf!

Ein Nistkasten ist nicht nur eine Kiste mit Loch

Aufgepasst beim Nistkasten-Kauf!
Meisen.jpg
Blaumeisen schätzen Nistkästen. (Foto: Rita Priemer)
Wer Vögeln in seinem Garten in diesem Jahr noch Wohnraum bieten will, sollte nun tätig werden: Der Frühling steht vor der Tür. Doch Vorsicht – minderwertige Nistkästen können Vögeln sogar eher schaden.

Mit jedem Tag nach Mitte März sinken die Chancen, dass ein neu angebrachter Nistkasten noch genutzt wird, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Die Organisation warnt nun allerdings Vogelfreunde vor dem Kauf schlechter Nisthilfen, die momentan in manchen Geschäften angeboten werden. Sie bleiben dem NABU zufolge oft unbesetzt und manchmal sind sie sogar ausgesprochen problematisch für die Vögel.

Generell sollte klar sein: Nicht alle Gartenvögel nutzen Nistkästen, sondern nur Arten, die auch natürlicherweise in Höhlen alter Bäume oder in Spechtlöchern brüten. Die häufigsten Gäste künstlicher Nisthöhlen sind daher Kohl- und Blaumeisen sowie Haus- und Feldsperlinge. Größere Kästen sind außerdem bei Staren beliebt. Für jede Vogelart gibt es eine ideale Größe des Einfluglochs und bei einigen gefiederten Garten-Gästen sind Besonderheiten zu beachten. Haus- und Gartenrotschwanz schätzen beispielsweise statt einem Loch eine halboffene Vorderwand. Wer seltenere Arten in seinen Garten locken möchte, wie beispielsweise Mauersegler, Mehlschwalben oder den Waldkauz, muss ebenfalls ihre besonderen Ansprüche beachten – es gibt Spezialnistkästen.

Die Wohnungssuche läuft hauptsächlich bis Mitte März

Ganz sinnlos ist es aber auch nicht, noch nach Mitte März Nistkästen anzubringen, betont der NABU: Oft freuen sich spät zurückkehrende Zugvögel wie der Trauerschnäpper über noch leere Behausungen. Außerdem ziehen manche Vögel später im Frühjahr für eine zweite oder sogar dritte Brut noch einmal um. „Wer ganz sicher gehen möchte, dass im eigenen Garten die Vogelschar nicht durch einen Mangel an Nistgelegenheiten begrenzt wird, sollte von jeder Sorte Nistkasten mindestens so viele anbringen, dass einer unbesetzt bleibt“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.

Es gibt im Handel zwar durchaus viele gut geeignete Nistkästen zu kaufen, allerdings haben die Experten des NABU in den letzten Tagen in manchen Märkten auch völlig ungeeignete Produkte entdeckt: So sind manche billige Modelle viel zu klein, um einer Schar von bis zu zehn oder mehr Jungen ausreichend Platz zu bieten. Eine Grundfläche von zwölf mal zwölf Zentimeter sollte Mindestmaß sein. Manchmal werden auch Kästen angeboten, die riesige Löcher in der Mitte der Vorderwand besitzen. Solche Häuschen bleiben dann meist leer.

Anzeige

Alternative zum kritischen Kauf: „Marke Eigenbau“

Ausgesprochen problematisch ist sogar eine vor dem Loch angebrachte Sitzstange, betont der NABU. Sie ist nicht nur unnötig, sondern für die Bewohner sogar schädlich: Sie erleichtert Räubern das Klettern am Kasten. Damit Katzen und andere Räuber nicht mit der Pfote die Jungen aus dem Nest angeln können, sollte sich das Einflugloch außerdem im oberen Teil der Vorderwand befinden – der Unterrand sollte mindestens 17 Zentimeter vom Boden des Kastens entfernt sein. Ganz übel sind außerdem Nistkästen aus Plastik: Sie können sich in der Sonne stark aufheizen und geben Jungvögeln außerdem keine Chance, an den glatten Wänden hinaufzuklettern. Außerdem muss es unbedingt die Möglichkeit geben, die Kästen nach der Brutsaison zur Reinigung zu öffnen.

Wer sicher sein will, seinen Gartenbesuchern optimale Behausungen zu bieten, kann sie natürlich auch selbst bauen – gut informiert selbstverständlich. Das Selberbauen von Nistkästen ist eine schöne Beschäftigung und macht auch mit Kindern viel Spaß. Detaillierte Bauanleitungen stellt der NABU auf seiner Homepage zur Verfügung.

Quelle: NABU

Blaumeisen an Nistkasten – Foto: Rita Priemer
© natur.de – Martin Vieweg
Anzeige
natur | Aktuelles Heft
Reizvolle Regionen
Aktueller Buchtipp

Anzeige
Grünstoff – der Medientipp des Monats
Serie: Hervorragend – Junge Menschen und ihr Engagement
Wissenschaftslexikon

Ex|pla|na|ti|on  〈f. 20; Lit.〉 das Explanieren, Auslegung, Erklärung

Ge|nom|for|schung  〈f. 20〉 = Genomik

Neur|as|the|nie  auch:  Neu|ra|sthe|nie  〈f. 19; Med.〉 Erschöpfungszustand des Nervensystems; … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige