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Aus Alt mach Neu

Upcycling

Aus Alt mach Neu
Upcycling Tasche
Upcycling Tasche
Recycling ist schön und gut, aber es bedeutet auch, alte Dinge bisweilen aufwendig in ihre Einzelteile aufzuspalten. Beim Upcycling entstehen dagegen aus Abfällen neue nützliche Objekte. Wie das geht, erklärt Bloggerin und Upcyclerin Christiane Sever

Dabei war es noch vor wenigen Jahrzehnten selbstverständlich oder sogar notwendig, Dinge wieder zu verwenden: Kleidung aus Decken oder Kartoffelsäcken, Patchwork-Jacken aus alten Jeans, Flickenteppiche aus Stoffstreifen, Bucheinschläge aus Comicheften, bunte Ketten aus gerollten Papierperlen. Upcycling gehörte für unsere Großeltern zum Alltag. In den Müll kam nur, womit gar nichts mehr anzufangen war. Ich erinnere mich noch genau an den zum Wischlappen umfunktionierten Hemdfetzen meiner Oma, der mehr Löcher hatte, als ich zählen konnte. Und an die Seifenkisten, die wir aus alten Kinderwagengestellen und Fundstücken aus Kellern und Garagen zusammenbauten.

Neuer Trend: Selbermachen

Seit einigen Jahren liegt Selbermachen wieder im Trend. Immer mehr Kreative verarbeiten bewusst Dinge, die sonst im Müll gelandet wären. Lange genug haben wir unser Gewissen damit beruhigt, all der Müll sei in Recyclinganlagen gut aufgehoben. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Umwandeln in höherwertige Dinge nachhaltiger und sinnvoller ist als ein energieaufwändiger Recyclingprozess, an dessen Ende Produkte von meist niedrigerer Qualität stehen.

Upcycling Gürtel

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Upgecycled: ein Gürtel aus Stoffresten und einem alten Fahrradschlauch

Geprägt wurde der Begriff Upcycling vom Ingenieur Reiner Pilz, der 1994 sagte: „Recycling‚ ich nenne es Down-cycling. Sie schlagen Steine kaputt, sie schlagen alles kaputt. Was wir brauchen, ist Up-cycling, bei dem alte Produkte einen höheren Wert erhalten, keinen geringeren.“ Upcycling ist die kreative Aufwertung von Abfall. Upcycling ist ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft. Upcycling ist notwendig.

Gründe für Upcycling

Wenn Du aussortierte Dinge wieder verwertest …

… schonst Du die Umwelt, weil Du gebrauchtes Material direkt in etwas Neues umwandelst und es nicht mit Energieaufwand und Emissionen recycled wird oder gar auf der Müllkippe landet.
… schonst Du Ressourcen, denn das vermeintlich unnütze Material ist ein Rohstoff.
… sparst Du Geld, weil Abfall nichts kostet.
… entstehen Dinge, die durch ihre Gebrauchsspuren einzigartig sind und ihre eigene Geschichte erzählen.
… verändert sich Dein Blick auf das, was sonst entsorgt wird. Du wirst zuvor als nutzlos betrachtete Dinge wert-schätzen.

Räder als ergiebiges Materiallager

Seit ich mit Fahrradschrott experimentiere, trage ich die Upcycling-Brille. Ich sehe Müll mit anderen Auge. Alles, was nicht mehr gebraucht wird, ist Material, bei dem ich überlege, ob ich es irgendwie verbasteln kann. Und weil es auf meinem Blog ums Radfahren geht, spielen bei meinen Upcycling-Projekten alte Schläuche, Speichen und Schrauben die entscheidende Rolle. Ich bin selbst immer wieder überrascht, welche Möglichkeiten in diesen Dingen stecken, besonders in Kombination mit anderen „Wertstoffen“.

Upcycling KühlschranktürMan muss dafür kein Bastelprofi sein, sondern braucht nur ein bisschen Phantasie. Meine Projekte entstehen im Kopf. Erst wenn ich ein ziemlich genaues Bild von einer Sache habe, wird die Idee mit möglichst einfachen Mitteln umgesetzt. Am Anfang steht fast immer das Material, von dessen Möglichkeiten ich mich leiten lasse.

Zahnpastatube leer? Super! Aufschneiden, Schlauch drüber und fertig ist die Blumenvase. Jeans zerschlissen? Macht nix! Abschneiden, zunähen, Schlauch dran und schon hat man eine praktische und bequem tragbare Tasche. Und wer zufällig eine alte Kühlschranktür rumstehen hat, kann sich ein Aufbewahrungsdings basteln, bei dem auch noch Verpackungsmaterial eine neue Verwendung findet.

Christane Sever

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem Blog einfach bewusst von Christof Herrmann. Die Autorin schreibt regelmäßig auf ihrem Blog bikelovin.

Fotos: Christane Sever

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