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Autos: Am dreckigsten ist der Start

Höchster Ausstoß von organischen Luftschadstoffen in den ersten 30 Sekunden

Autos: Am dreckigsten ist der Start
Abgase
Neben CO2 und Stickoxiden stoßen Autos auch flüchtige organische Verbindungen aus. (Foto: Sergiy Serdyuk/Fotolia)
Autos stoßen mit ihren Abgasen auch flüchtige organische Verbindungen aus – Schadstoffe, die Smog fördern und als gesundheitsschädlich gelten. Wie viel dieser Schadstoffe Autos freisetzen und wann, haben US-Forscher nun näher analysiert – mit teilweise überraschenden Ergebnissen.

Verkehrsabgase sind gesundheitsschädlich – daran gibt es heute kaum noch Zweifel. So zeigen Studien, dass in der Nähe von Autobahnen und stark befahrenen Straßen lebende Kinder häufiger an Leukämie erkranken, außerdem häufen sich Asthmafälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Bewohnern verkehrsreicher Gebiete. Die Verursacher sind zum einen Feinstaub, zum anderen die oft in den Abgasen enthaltenen flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), darunter Benzol, Aldehyde und Toluole.

VOC-Emissionen im Test

Um herauszufinden, wie viele dieser Kohlenwasserstoffe Autos heute freisetzen, haben Greg Drozd von der University of California in Berkeley und seine Kollegen 25 Benzin-Fahrzeuge im Alter von zwei bis 20 Jahren ausgeliehen und getestet. Dafür ließen sie die Autos auf einem Teststand laufen und analysierten ihre Abgase mit Hilfe eines speziellen, besonders schnellmessenden Massenspektrometers. Dadurch konnten sie genauer feststellen, wann wie viele Emissionen freigesetzt wurden.

Wie erwartet erwiesen sich gerade die älteren Modelle als echte Dreckschleudern: „Am klarsten zeigte sich, wie effektiv die Emissions-Richtlinien für diese organischen Gase wirken“, sagt Drozd. Denn gerade Kalifornien hat weltweit die strengsten Grenzwerte für Fahrzeugemissionen generell und auch für VOC-Emissionen. „Die neuesten Autos emittierten nur ein Prozent der Menge an organischen Schadstoffen wie ein 20-Jahre altes Vehikel.“

Dreckiger Kaltstart

Überraschend aber war noch etwas Anderes: Bei allen Autos wurde ein Großteil der Emissionen in den ersten 30 Sekunden nach dem Starten des Motors freigesetzt. Selbst die neuesten Modelle stießen in dieser Zeitspanne so viel organische Schadstoffe aus wie sonst bei einer 160 bis 480 Kilometer langen Fahrt, wie die Forscher berichten.

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Der Grund dafür: Beim Start sind der Motor und vor allem der Katalysator noch kalt. Das aber führt dazu, dass er noch nicht seine volle Wirkung erzielt, wie die Forscher erklären. Als Folge stößt das Fahrzeug anfangs nahezu ungereinigte Abgase aus. Will man die VOC-Emissionen künftig weiter reduzieren, muss man daher nach Ansicht von Drozd und seinen Kollegen genau hier ansetzen.

„Das ist für die künftige Fahrzeugentwicklung wichtig – über den Kaltstart und seine Umweltfolgen müssen wir uns Gedanken machen“, sagt Drozd. „An dieser Stelle können wir am meisten tun, um den Ausstoß dieser Emissionen zu senken.“ Eine mögliche Lösung wären beispielsweise Katalysatoren, die schon bei niedrigeren Temperaturen effektiver arbeiten oder die schneller ihre optimale Temperatur erreichen.

Quelle: American Chemical Society 252nd National Meeting & Exposition

© natur.de – Nadja Podbregar
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