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Baldiges Aus für den kleinsten Wal der Welt?

Vom Vaquita-Schweinswal gibt es nur noch knapp 30 Exemplare weltweit

Baldiges Aus für den kleinsten Wal der Welt?
Vaquita
Einer der letzten seiner Art: ein Vaquita-Schweinswal im Golf von Kalifornien (Foto: Paula Olson / NOAA)
Tierschützer schlagen Alarm: Der kleinste Wal der Welt droht von diesem Planeten zu verschwinden. Weniger als 30 Vaquita-Schweinswale schwimmen noch im Golf von Kalifornien, ihrem einzigen Verbreitungsgebiet. Doch sie sind akut durch illegale Fischerei bedroht. Für sie ist es daher fünf vor zwölf.

Der Vaquita-Schweinswal (Phocoena sinus) ist eine der am stärksten bedrohten Säugetierarten der Erde. Diese nur 1,50 Meter lange Walart kommt weltweit nur in einem einzigen Meeresgebiet vor: einem gut 2.000 Quadratkilometer großen Areal im Norden des Golfs von Kalifornien. Eigentlich haben die Wale dort durchaus gute Lebensbedingungen: Futter gibt es genug, und auch die Umweltverschmutzung hält sich noch in Grenzen.

Illegale Fischerei als Hauptgefahr

Dennoch ist die Zahl der Vaquitas in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer weiter gesunken – obwohl ein Teil ihres Lebensraums zum Schutzgebiet erklärt wurde: 1993 gab es noch rund 500 dieser Wale, 2012 schon weniger als 200 und inzwischen schätzen Forscher die Zahl der Überlebenden auf nur noch knapp 30 Tiere. Im März und April 2017 wurden fünf weitere Exemplare des bedrohten Meeressäugers tot aufgefunden.

Der Grund für den scheinbar unaufhaltsamen Schwund der Vaquitas: die Fischerei. Denn in diesem Meeresgebiet werden unter anderem die ebenfalls bedrohten Totoaba-Fische gefangen – ein bis zu zwei Meter großer Barschverwandter. Diese Fische sind wegen ihres Fleisches, aber auch wegen ihrer Schwimmblasen begehrt, denn diese gelten in China als Delikatesse. Der illegale Fang mittels Kiemennetzen gefährdet jedoch nicht nur das Überleben dieser Fische, auch die Vaquita-Wale verfangen sich in diesen Netzen und sterben.

Appell für effektivere Maßnahmen

„Fischernetze sind die einzige Bedrohung für Vaquitas. An einem dauerhaften Verbot der Stellnetze führt kein Weg vorbei, um die letzten Exemplare vor dem Aussterben zu retten“, sagt Stephan Lutter, Walschutzexperte beim WWF Deutschland. Seit 2011 seien bereits 90 Prozent der Population eingebrochen und zumeist als Beifang verendet. „Damit der Vaquita nicht als Kollateralschaden aus illegaler Fischerei und Artenschmuggel endet, braucht es einen vereinten Kraftakt. Es existieren nur noch dramatisch wenig Tiere und das Zeitfenster zu ihrer Rettung schließt sich“, so der Walexperte.

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Der WWF, aber auch weitere Umweltschutzorganisationen setzen sich dafür ein, dass das Fischereiverbot im nördlichen Golf von Kalifornien verschärft und auch langfristig beibehalten wird. Um die Wilderei zu unterbinden, fordern die Organisationen die mexikanischen Behörden auf, auch Besitz, Lagerung und Verkauf der Kiemennetze unter Strafe zu stellen. Eine weltweite WWF-Petition an den mexikanischen Präsidenten für einen effektiven Vaquita-Schutz wird auch von US-Schauspieler Leonardo di Caprio unterstützt.

Kampf gegen Geisternetze

Um die wenigen verbliebenen Vaquitas zumindest vor umhertreibenden Netzen und Fangleinen zu schützen, führen Tierschützer regelmäßig Aufräum-Aktionen im Verbreitungsgebiet der Wale durch. Bei einem Einsatz Anfang des Jahres entdeckten die Naturschützer in nur drei Wochen 136 Fangvorrichtungen, die achtlos zurückgelassen worden waren. Mehr als 100 dieser Netze, Reusen, Angeln und Langleinen zum Totoaba-Fang konnten sie sicherstellen. In diesen hatten sich bereits Schildkröten, Rochen und tausende Fischer verfangen und waren gestorben.

Als letzte Rettung sieht ein Notfallplan vor, die letzten Vaquitas einzufangen und vorübergehend in eine Schutzzone umzusiedeln. „Das ist eine drastische Maßnahme in einer dramatischen Situation. Doch wenn wir untätig bleiben, verlieren wir diese Art für immer“, so WWF-Experte Lutter. „Der Notfallplan darf aber keinesfalls den Kampf gegen die illegale Fischerei verdrängen. Der natürliche Lebensraum des Vaquita muss wieder sicher werden“.

Quelle: WWF

© natur.de – Nadja Podbregar
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