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Beim Erwachen Rampenlicht an

Tier des Jahres 2017

Beim Erwachen Rampenlicht an
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Die Haselmaus braucht unsere Unterstützung (Foto: Danielle Schwarz, CC BY-SA 3.0)
Gerade schlummern sie noch ahnungslos dem Frühling entgegen – beim Aufwachen sollen sie dann besonders begrüßt werden: Eines der kleinsten Säugetiere Deutschlands ist zum Tier des Jahres 2017 gekürt worden. Der Grund: Die putzigen Winzlinge brauchen Schutz.

So groß wie ein Daumen, ein langer Schwanz, Knopfaugen und ein goldiges Fell: das ist die Haselmaus ( Muscardinus avellanarius). Eigentlich gehören die winzigen Nager gar nicht zur Familie der Mäuse – es handelt sich um den kleinste Vertreter der europäischer Bilche, zu denen beispielsweise auch der Siebenschläfer zählt. Wie ihre größeren Cousins sind auch die Haselmäuse ausgesprochene Langschläfer: Sie überwintern in dicht gewobenen Nestern in Laubschichten am Boden. Erst Ende März erwachen sie wieder aus ihrem halbjährigen Schlaf. Im kommenden Jahr sollen sie dabei nun besondere Aufmerksamkeit bekommen: Die Deutsche Wildtier Stiftung hat sich gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild bei der Wahl für das Tier des Jahres 2017 für dieses faszinierende Säugetier entschieden.

Bedrohte Winzlinge

„Die Wahl zum Tier des Jahres 2017 soll auf die Probleme der Haselmaus hinweisen, denn sie ist bereits in mehreren Bundesländern gefährdet und in Sachsen-Anhalt sogar vom Aussterben bedroht“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Offenbar ist zu viel Ordnung für das niedliche Nagetier problematisch: Ausgeräumte Agrarlandschaften und Gärten ohne artenreiche Hecken und Gehölze bieten der Haselmaus wenig Überlebenschancen. Auch strukturarme Waldränder und der Mangel an unterschiedlichen Baumfrüchten sind maßgeblich für den Rückgang der Population mitverantwortlich, betont die Deutsche Wildtier Stiftung.

Wer dem niedlichen Wesen helfen möchte, sollte demnach ein bisschen Mut zur Wildnis zeigen. Konkret: Futterpflanzen bieten und die Überwinterungsmöglichkeiten verbessern. Im Frühjahr knabbern Haselmäuse Knospen und Blüten und im Sommer vernaschen sie auch gelegentlich mal Insekten. „Im Herbst mögen sie am liebsten Nüsse – wie der Name verrät, bevorzugen sie Haselnüsse“, sagt von Münchhausen. „Sie brauchen das Fett, um sich genügend Speck für den Winterschlaf anzufressen.“

Mut zu ein bisschen Wildnis

Selbst wenn man einen für Haselmäus attraktiven Garten hat, kann man die Nager allerdings nur mit Glück einmal beobachten, denn sie sind scheu und nachtaktiv. Sie hinterlassen aber immerhin markante Spuren: „Wenn Sie ausgehöhlte Haselnüsse finden, könnte es sein, dass eine Haselmaus zu Besuch war. Um an den fetthaltigen Kern zu gelangen, öffnet die Haselmaus mit ihren winzigen Nagezähnen die Schale, indem sie ein kreisrundes Loch hineinfrisst“, sagt von Münchhausen.

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Seit 1992 wählt die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild das Tier des Jahres. Bei der Auswahl spielt die Gefährdung eines Tieres, wie auch die Bedrohung von Lebensräumen eine wesentliche Rolle. Seit November 2016 ist die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild Teil der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild wurde 1949 von dem Naturschützer und Umweltpolitiker Wolfgang Burhenne gegründet. „Weltweit hat der Natur- und Artenschutz dem heute hochbetagten Burhenne viel zu verdanken – wir sind stolz, seine Arbeit zum Tier des Jahres fortzusetzen“, sagt von Münchhausen.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

© natur.de – Martin Vieweg
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