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„Bio“ ist längst Mainstream

Wie hat sich das Kaufverhalten bei Bio-Waren geändert?

„Bio“ ist längst Mainstream
Bio-Einkauf
Ob im Bioladen oder im Supermarkt – Bio ist längst Mainstream. (Foto: Robert Kneschke / Fotolia)
Supermarkt statt Bioladen: Wenn es um den Einkauf von Bio-Lebensmitteln geht, hat sich einiges getan. Längst kaufen nicht mehr nur gutsituierte Überzeugungstäter Bio-Waren, gerade in Supermärkten greifen heute alle Alters- und Einkommensgruppen gelegentlich zum Bio-Produkt.

Am Anfang waren Lebensmittel aus ökologischen Anbau ein klares Nischenprodukt: Sie wurden in meist kleinen Bioläden und Kooperativen verkauft und die Kundschaft bestand vorwiegend aus eher gutverdienenden, gut gebildeten und auch im sonstigen Leben umweltbewussten Angehörigen der Mittel- und Oberschicht.

Aber wie sieht es heute aus? Das haben Forscher der Universität Hohenheim nun am Beispiel Berlins genauer untersucht. „Berlin ist Trendsetter, vor allem im Lifestyle-Bereich. Entwicklungen, die sich dort abspielen, können wir in den folgenden Jahren meist bundesweit beobachten“, erklärt Studienleiter Jens Vogelsang. Für ihre Studie wurden 511 zufällig ausgewählte Personen ab 14 Jahren aus Berliner Haushalten befragt.

Bio ist raus aus der Nische

Das Ergebnis: Bio ist nicht mehr exklusiv. Das größere Angebot und gesunkene Preise machen ökologisch produzierte Lebensmittel inzwischen für sehr viele Käufer attraktiv. Der Umfrage nach kaufen vier von fünf Menschen zumindest ab und zu auch mal Bio-Waren. Als Motivation nannten die meisten, dass Bio-Produkte die Umwelt schonen. Eine höhere Qualität der Bio-Waren war dagegen nur für rund ein Drittel wichtig.

Die Käufer stammen dabei inzwischen aus allen Schichten: „Die Grenzen verwischen sich: spätestens bei den Gelegenheitskäufern finden wir heute alle Altersgruppen, Bildungs- und Einkommensschichten“, sagt Vogelsang. „Vor allem bei den überzeugten Biokunden finden wir aber noch die klassischen Charakteristika: Sie sind überwiegend einkommensstark, gut gebildet mit leicht höherem Frauenanteil.“

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Supermarkt statt Laden um die Ecke

Dabei hat der klassische kleine Bioladen starke Konkurrenz bekommen: „Die Kunden kaufen heute überall, im Supermarkt und Discounter, in Bio-Supermärkten, Bioläden und Wochenmärkten“, so Vogelgesang. In Berlin kauften 53 Prozent der Befragten Bio-Waren im normalen Supermarkt, 30 Prozent im Bio-Supermarkt und 22 Prozent im Bioladen um die Ecke.

Dabei gibt es aber durchaus Unterschiede darin, wer wo kauft: „In Discountern und Supermärkten finden wir vor allem Gelegenheits-Biokäufer. Läden mit reinem Biosortiment haben vor allem Kunden, die sich nur oder überwiegend von Bioprodukten ernähren“, berichtet der Forscher. So gaben 60 Prozent der Bioladen- und Bio-Supermarkt-Kunden an, vorwiegend Bio einzukaufen, beim normalen Supermarkt oder Discounter waren es nur gut 30 Prozent.

Online-Shoppen ist auch bei Bio im Kommen

Ein vergleichsweise junger Trend sei die Bereitschaft zum Bio-Online-Shoppen. Vor allem Bio-Stammkunden mit Kindern können sich zunehmend vorstellen, den Bio-Einkauf im Online-Shop zusammenzuklicken. „Sowohl häufige als auch gelegentliche Biokonsumenten bestellen bereits online Lebensmittel oder können sich dies zumindest vorstellen“, so Vogelsang.

Besonders Familien mit Kindern finden dieses Angebot attraktiv: Immerhin 20 Prozent von ihnen tun es bereits. Wichtig ist den befragten Biokunden dabei jedoch, dass sie sich ihre Produkte einzeln zusammenstellen können. 84 Prozent der Biokäufer finden dies attraktiv, nur jeweils 8 Prozent möchten hingegen fertige Produktboxen oder ausgewählte Zutaten für ein Gericht nach Rezept geschickt bekommen.

Quelle: Universität Hohenheim

© natur.de – Nadja Podbregar
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