Das Unheil kommt mit grellem Licht und höllischem Krachen: Allein in Deutschland sind Schätzungen zufolge jährlich mehrere Hundert Menschen von einem Blitz-Unfall betroffen. Der Frage, zu welchen Folgen es kommt und wie hoch das Sterbe-Risiko bei diesen buchstäblichen Schicksalsschlägen ist, sind die Forscehr um Fred Zack von der Universität Rostock nachgegangen. Sie haben Daten aus aller Welt ausgewertet, aus denen statistische Informationen zu Blitzopfern hervorgehen.
Jeder vierte Blitz-Unfall endet tödlich
Ergebnis: Bei etwa 25 Prozent der berichteten Blitz-Unfälle, kam es durch oder kurz nach dem Blitzschlag zum Tod des Opfers – also etwa jedem vierten. Zack hat zudem recherchiert, auf welche Weise Blitze Menschen schädigen können. Er kam auf fünf verschiedene Arten. Die meist tödliche Version ist der direkte Treffer, wobei der Blitz in den Kopf des Opfers fährt und an den Füßen austritt. Beim sogenannten Kontakteffekt schlägt der Blitz hingegen in ein Objekt, das sich in direktem Kontakt zum Blitzopfer befindet, beispielsweise in einen Golfschläger.
Weiterhin gibt es den sogenannten Überschlagseffekt: Er tritt ein, wenn der Blitz beispielsweise in einen Baum einschlägt und Teile der Energie auf eine nahestehend Person übertragen werden. Nummer vier: Bei der sogenannten Schrittspannung fließt der Strom in der Nähe des Einschlages über die beiden Beine des Opfers. Möglichkeit fünf: Beim leitervermittelten Blitz-Unfall triff der Blitz beispielsweise eine Telefonleitung oder ein Elektrokabel mit dem das Opfer in Kontakt steht.
Kein Zentrum für Blitzopfer
Bei den nicht tödlichen Unfällen kommt es häufig zu schlimmen Schäden, berichtet Zack. Typisch sind Verbrennungen der Haut, Hörstörungen, Tinnitus, Missempfindungen und Lähmungen. Die Liste der möglichen psychischen Störungen ist lang und reicht von Denk- und Konzentrationsstörungen über Depressionen bis hin zu Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Über die Menschen, die einen Blitzunfall überleben und schwere gesundheitliche Schäden davon tragen, gibt es allerdings keine statistischen Angaben, berichtet Zack.
Blitzschlag-Vermeidung: Hinlegen ist eher gefährlich…
Auch zum Thema Prävention äußert sich Zack: „Längst überholt ist der Ratschlag, sich bei einem Gewitter im Freien flach auf den Boden zu legen, denn das vergrößert nur die Angriffsfläche, die man dem Strom bietet, der dann über das Herz fließen und tödliche Rhythmusstörungen auslösen kann“, so der Experte. Befindet man sich in akuter Gefahr, sei es deshalb besser: „In die Hocke gehen, die Füße dicht aneinanderstellen und die Ohren mit den Händen zu halten. In Häusern sollte man Fenster und Türen zur Gewitterzeit geschlossen halten und elektrische Geräte nicht benutzen“, sagt Zack. Er betont, dass durch Beachtung der Wettervorhersagen und bei entsprechenden Verhaltensweisen die meisten Blitzunfälle vermeidbar wären.
Quelle: Mitteilung der Universität Rostock