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Der Blick des Wolfes

Wölfe erkennen, was andere sehen, bisher dachte man, das könnten nur Menschenaffen oder Raben.

Der Blick des Wolfes

Das Blickverhalten von Wölfen untersuchten nun Range und Viranyi. „Die Fähigkeit des Blickes um eine Barriere wird insbesondere kompetitiven oder kooperativen Tierarten nachgesagt. Wölfe stehen hierfür geradezu prototypisch: Sie ziehen den Nachwuchs gemeinsam auf, jagen gemeinsam und verteidigen ihr Revier gemeinsam“, erklären die Forscherinnen, die auch Initiatorinnen des Wolf Science Center im niederösterreichischen Ernstbrunn sind. Die in dem Fachjournal PLoS ONE veröffentlichten Ergebnisse bestätigten Range und Viranyi: „Unsere neun Wölfe folgten dem Blick von Menschen in die Ferne bereits nach 14 Wochen. Nach sechs Monaten folgten sie dem Blick sowohl von Artgenossen als auch von Menschen um eine Barriere herum.“

Mehrere Untersuchungen lassen vermuten, dass dem Folgen eines Blickes in die Ferne und um Barrieren herum unterschiedliche kognitive Mechanismen zugrunde liegen. Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen diese Theorie. „Wölfe folgen dem Blick anderer erst drei Monate später um die Barriere herum als in die Ferne. Außerdem haben sie nach ein- oder zweimaligen Wiederholen des Blickes im Falle der Barriere aufgehört, die andere Seite genauer zu betrachten. Allerdings, wenn ein Demonstrator wiederholt in die Ferne blickte, haben die Wölfe immer wieder geschaut, ob doch etwas zu sehen ist – auch nach zehn solchen Wiederholungen“, so Range.

Die Untersuchungen über den Einblick eines Tieres in die geistige Welt eines Artgenossen zählen zu den großen Themen der Kognitionswissenschaft. „Das Folgen des Blickes eines Artgenossen ist ein erster Schritt zu der ‚Theorie des Geistes‘, also der Erkenntnis eines Tieres, dass Artgenossen auch ein bestimmtes Wissen haben und Intentionen, die sich von den eigenen unterscheiden“, erklären Range und Viranyi.

Bild: Fotolia
© natur.de – natur Redaktion
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