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Der leise Abgang des Monarchfalters

Herbizide dezimieren Schmetterlinge

Der leise Abgang des Monarchfalters
Monarchfalter
Monarchfalter
Die Herbizide von Monsanto vernichten längst nicht nur Unkraut auf Mais- und Sojafeldern. In Nordamerika gehen immer mehr Seidenpflanzen ein – und damit die Leibspeise der Monarchfalterraupen. Für die außergewöhnlichen Insekten hat das harte Konsequenzen.

Zog 1996 ungefähr eine Milliarde Monarchfalter gen Süden, machen sich heute nur noch 35 Millionen auf den Weg. Nach Angaben der drei amerikanischen NGOs Center for Biological Diversity, Xerxes Society und Center for Food Safety sei dies die niedrigste Zahl an Schmetterlingen, die je dokumentiert wurde. Die Gründe für den rapiden Rückgang lägen fast ausschließlich im Einsatz von Herbiziden. Sie haben die einzige Nahrungsquelle der Monarchfalter, die Seidenpflanze, stark dezimiert. Dies betonte jüngst auch eine Gruppe Wissenschaftler im renommierten Magazin Nature. Betroffen seien, so die Biologen, vor allem Arten von Monarchfaltern, die von Nord- nach Mittelamerika emigrieren. Solche, die ohnehin in warmen Regionen siedeln und nicht auf Wanderschaft gehen, sind zwar weniger gefährdet, aber zu ihnen gesellen sich mehr und mehr wandernde Monarchfalter, die dann in den stationären Populationen aufgehen.

Wer hat schuld?

Hauptverdächtiger für den Niedergang der Insekten sei das Saatgutunternehmen Monsanto, so amerikanische Natur- und Verbraucherschützer. Die Seidengewächse fallen vor allem dessen Pflanzenvernichtungsmittel Roundup zum Opfer, für das der Konzern gentechnisch veränderte Nutzpflanzen wie Mais und Soja entwickelte. Die Folge des Spritzmitteleinsatzes: Auf einer Fläche von circa 165 Millionen Hektar findet der Monarchfalter schon nichts mehr zu fressen. Das entspricht ungefähr einem Drittel ihres Brutgebiets.

Damit der für Amerika so typische Schmetterling nicht ganz verschwindet, wollen NGOs den Falter auf die Rote Liste der USA setzen. „Die Liste der gefährdeten Arten ist das stärkste Werkzeug, das wir haben, um den nordamerikanischen Monarchfalter zu retten“, meint Biologin Tierra Curry am Center for Biological Diversity. Sie ist guter Dinge: „Ich bin sehr froh darüber, dass diese einzigarten Schmetterlinge einen Schritt näher daran sind, endlich unter den Schutz gestellt zu werden, den sie so dringend brauchen.“

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Die emigrierenden Monarchfalter verfügen über außergewöhnliche Fähigkeiten zur Orientierung. Forscher der University of Massachusetts fanden heraus, dass sich die Schmetterlinge nicht nur am Stand der Sonne orientieren können, sondern auch einen Magnetsinn besitzen. Damit können sie auch bei bewölktem Himmel die richtige Richtung gen Süden einschlagen.

Foto: Tiago J. G. Fernandes / Wikimedia Commons

© natur.de – Karin Schlott
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