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Die Ein-Dollar-Brille

Entwicklungshilfe

Die Ein-Dollar-Brille
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Ein-Dollar-Brille
Manchmal macht doch eine Person den Unterschied. Martin Aufmuth tüftelte im heimischen Keller an einer Idee, die für wenig Geld und Aufwand vielen einen klaren Durchblick verschafft. Jetzt hat er seine Ein-Dollar-Brille nach Ruanda und Burkina Faso gebracht.

Damit die Brillen auch bei den Menschen ankommen, die sie benötigen, bildet ein Team Münchner Studenten arbeitslose Menschen in Entwicklungsländern in einem zweiwöchigen Training zu Optikern aus.

„Die Teilnehmer lernen mithilfe einer Maschine und einigen weiteren Werkzeugen, aus einem Stück Draht einen Brillenrahmen zu fertigen“, erklärt Student und Projektleiter Jakob Schillinger. Außerdem werden die Männer und Frauen mit den Grundlagen von Betriebswirtschaft und Optik vertraut gemacht. Anschließend können sich die besten Teilnehmer unentgeltlich eine Biegemaschine leihen und ihr eigenes Optikergeschäft eröffnen. Indem sie die Brillen für zwei bis sieben Dollar verkaufen, decken sie ihre Materialkosten und können gleichzeitig die Familie ernähren.

Dank Brille ein Einkommen

„Viele Einheimische, die mit uns arbeiten, haben dadurch zum ersten Mal in ihrem Leben ein Einkommen“, erzählt Jakob Schillinger. Im März reiste er mit Martin Aufmuth und zwei weiteren Studenten von der Non-Profit-Organisation Enactus nach Ruanda und schulte dort die ersten EinDollarBrillen-Optiker.

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Im Sommer ging es nach Burkina Faso: Dort brachten Jakob Schillinger und eine weitere Studentin 15 Frauen und zum Teil gehbehinderten Männern die Kniffe des Brillenbiegens bei. Möglichst viele Menschen sollen Zugang zu bezahlbaren Brillen erhalten.

Um sich voll und ganz für das Projekt zu engagieren, legten die beiden bei ihrem Studium ein Semester Pause ein. „Im September haben wir das erste Training in Südamerika durchgeführt“, berichtet Jakob Schillinger. Die Studenten sind mittlerweile wieder zurück in München, ihre ehemaligen Schüler versorgen nun selbstständig mit drei Biegemaschinen bolivianische Dorfbewohner mit Sehhilfen.

Das EinDollarBrillen-Projekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: Beim Enactus World Cup 2013 setzten sich die Münchner Studenten Anfang Oktober in Mexiko durch. Die Jury war beeindruckt von der einfachen und wirksamen Initiative. Auch der erste Platz des empowering people Award der Siemens Stiftung ging an die Erfindung von Martin Aufmuth. Dieser Preis zeichnet technische Innovationen aus, die die Lebensverhältnisse in Entwicklungsländern nachhaltig verbessern. Die kreative Idee, mithilfe eines selbstgebastelten Apparats, einem Stück Draht und Kunststofflinsen Menschen für wenig Geld scharfes Sehen zu ermöglichen, hat sie überzeugt.

Liesa Klotzbücher ist freie Wissenschaftsjournalistin in Stuttgart.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Foto: EinDollarBrillen e.V.

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