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Die Kraft der Miesmuscheln

Muschelklebstoff

Die Kraft der Miesmuscheln
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Miesmuscheln © zotti73 - Fotolia.com
Von Miesmuscheln haben sich Forscher ein Sekret abgeguckt, das Wunden nicht nur genial zukleben kann, sondern sich obendrein auch wieder spurlos abbaut.

Byssussekret heißt dieser Klebstoff der Miesmuschel, der seine Haftkraft vor allem einer speziellen Aminosäure verdankt, die einen robusten Kohlenstoffring mit gleich zwei reaktionsfreudigen Anknüpfungspunkten enthält. Die Forscher integrierten diese molekulare Kopplung in Polymernetzwerke, die sie auf einfache und kostengünstige Weise durch Zusammenrühren von Polyethylenglykol und Zitronensäure herstellen.

Die Anknüpfungspunkte werden durch ein Oxidationsmittel aktiviert, mit den Proteinen und anderen biologischen Molekülen in ihrer Umgebung sowie ihresgleichen, zu reagieren. So bildet das Polymernetz eine reißfeste Masse, die eine tiefe Hautwunde schnell und ebenso fest verschließt wie eine Naht. Die Wundheilung werde durch die Polymermasse nicht behindert, berichteten die Forscher kürzlich im Fachblatt „Biomaterials”, toxische Effekte seien bei ihren Versuchen an Zellkulturen und Ratten ebenfalls nicht aufgetreten.

Denkbar ist nun auch, in das Polymer antimikrobielle Wirkstoffe zur Vorbeugung von Wundinfekten einzubauen, erläutert Yang. „Derzeit arbeiten wir daran, die Haftkraft noch weiter zu erhöhen”, so der Forscher. Ein derart verstärktes Polymer könnte vielleicht auch zur Behandlung von Knochenbrüchen eingesetzt werden. Eine Mörtel-Variante ihres Polymers, die zusätzlich auch das Kalzium-Knochenmineral Apatit enthält, haben die Wissenschaftler bereits mit günstigen Resultaten an Schweineknochen getestet.

© natur.de – Doro Bitz-Volkmer
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