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„Die Natur ist nichts für Weicheier“

Rechercheblog aus Tansania

„Die Natur ist nichts für Weicheier“
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World Ranger Congress in Arusha, Tansania
Teil II: Peter Laufmann bloggt vom World Ranger Congress in Arusha, Tansania. Während er sich von einem tödlichen Marabu beeindrucken lässt, erzählt ihm ein kongolesischer Ranger, wie man sich mit Rebellen herumschlägt.

Marabus sind nicht die Tiere, für die Menschen um die halbe Erde nach Tansania fliegen. Es sind natürlich die Elefanten, Nashörner und Löwen. Tansania lebt sehr gut mit und von seinen Naturschätzen. 40 Prozent seiner Landesfläche sind geschützte Natur. Allein 16 Nationalparks gibt es, die Serengeti ist nur der bekannteste. Fast fünf Milliarden Dollar hat das Land mit seiner Natur verdient. Allein im vergagenen Jahr waren 880000 Touristen im Land.

Da verwundert es nicht, dass jedwede Gefahr der Natur als Gefahr für die Wirtschaft des ganzen Landes gesehen wird. Vor allem die Wildere ist ein Risiko, besonders wenn internationale Verbrechersyndikate im Spiel sind. Experten sind sich einig, dass das verheerende Niveau der 1980er Jahre schon fast erreicht ist. Das ist Wahnsinn, gerade auch, weil der Wert der gewilderten Wildnis nur ein Prozent des Wertes ausmacht, den eine intakte Natur einbringen könnte – wenn man den Tieren und Pflanzen denn unbedingt einen ökonomischen Wert zusprechen will.

T Ranger3.jpgrotz vieler beunruhigender Nachrichten herrscht hier keineswegs gedrückte Stimmung. Die Männer und Frauen sind voller Tatendrang. Zumindest die, mit denen ich bislang gesprochen habe.

Wer von uns würde sein Leben riskieren, um Natur zu schützen? Gerade in Afrika gibt es Menschen, die das jeden Tag tun. Da ist beispielsweise Jean Pierre Mirindi, ein Ranger aus dem Kongo, dessen Aufgabengebiet nicht nur Umweltbildung und Waldbrandkontrolle umfasst. „Wir haben auch mit Rebellen zu tun”, erzählt er. „Es geht um Macht, Einfluss, Erdöl, Gold. Die haben große Fische im Hintergrund, die wir nicht benennen wollen. Das ist nicht unsere Aufgabe.” Er muss trotzdem mit ihnen im Park leben und überleben. „Wenn sie vor unserem Hauptquartier auftauchen, können wir nicht in Kinshasa anrufen und um Hilfe bitten. Also versuchen wir, mit ihnen zu reden.” Der kleine, kräftige Mann zeigt auf sein großes, gelbes Abzeichen. „Die Rebellen wissen, dass die, die so ein Abzeichen tragen, keine Feinde sondern Ranger sind. Das ist natürlich kein hundertprozentiger Schutz, aber besser als nichts.”

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Rannger2.jpgUnd wenn er Rebellen erwischt, die etwa einen Elefanten getötet haben? „Dann behandeln wir sie wie jeden Wilderer. Und das heißt: Wir schießen, wenn er nicht gleich aufgibt, bevor wir beschossen werden. Das ist unser Auftrag.” Sein Gesicht bekommt einen harten Ausdruck. „Und jeder Wilderer sollte wissen, dass wir Ranger einig sind. Einer für alle, alle für einen. Das gilt für uns Ranger weltweit. Das ist unsere Stärke.”

Wenn man sich die hier versammelten Ranger ansieht, glaubt man das sofort.

© natur.de – Peter Laufmann
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