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Dröhnendes Testosteron-Spektakel

Die Hirschbrunft ist ein Erlebnis wert!

Dröhnendes Testosteron-Spektakel
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Wenn das größte Säugetier Deutschlands Lust verspürt, bebt der Wald. Das Spektakel der Hirschbrunft kann man nun an über 30 deutschen Naturstandorten besonders eindrucksvoll miterleben.

Majestätische Kolosse, voller Testosteron: Die teilweise über vier Zentner schweren Rothirsche verschaffen ihrer Männlichkeit nun wiedereinmal lauthals Gehör – es wird geröhrt, georgelt, getrenzt und geknört, wie man in der Fachsprache sagt. „Diese durchdringenden Töne sollen die Konkurrenz erschauern lassen! Wer am lautesten über den Brunftplatz rufen kann, hat auch den mächtigsten Brustkorb, der als Resonanzkörper dient. Den Weibchen soll durch den tiefen und langgezogenen Ruf klar gemacht werden, wer auf dem Brunft-Parkett der Stärkste ist“, erklärt Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Wer Gelegenheit hat, die Brunft des Rotwildes in freier Wildbahn zu beobachten, wird von der Urkraft dieses Rituals begeistert sein, betont die Naturschutzorganisation. Neben den dramatischen Höreindrücken gibt es dabei viele interessante Verhaltensweisen zu beobachten.

Kälte heizt die Brunft an

Für die prächtigen Tiere geht es schließlich um nichts geringeres als die Weitergabe ihrer Gene. Deshalb ist nun jeder andere Hirsch ein Rivale um die Gunst der weiblichen Tiere. Vorbei ist die Sommerzeit, in der die Geweihträger friedlich gemeinsam im Rudel verbracht haben – jetzt ist Kräftemessen angesagt. Wer dabei nicht hören will, muss bekanntlich auch fühlen: Reicht die akustische Information nicht aus, um den stärkeren Hirsch zu kennzeichnen, kommen die Geweihe krachend zum Einsatz. Am Ende gibt sich der Schwächere geschlagen, räumt das Feld und der Platzhirsch darf mit den Hirsch-Damen die nächste Generation zeugen.

Bei der Ausprägung des Brunft-Spektakels spielt übrigens auch das Wetter eine Rolle, berichtet die Wildtierstiftung: „Warme Herbsttage mit Grillwetter lassen die Emotionen auf dem Brunftplatz eher abkühlen. Je kälter die Nächte sind, desto höher ist die Kampfbereitschaft der Hirsche“, sagt Kinser.

Wo man das Spektakel erleben kann

„Die Hirschbrunft ist immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel der Natur“, betont der Tierschützer. „Ein Erlebnis der besonderen Art, das uns die Einzigartigkeit heimischer Wildtiere vor unserer Haustür ganz nahe bringt.“ In diesem Sinne hat die Deutsche Wildtier Stiftung auf ihrer Rothirschirsch-Plattform nun über 30 Orte zusammengetragen, wo man in Deutschland die Rotwildbrunft in freier Wildbahn erleben kann.

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Behutsames Verhalten sollte dabei natürlich Ehrensache sein. Damit Rotwild während der Brunft bei Tageslicht beobachtet werden kann, muss ihm Rückzugsraum zugestanden werden, in dem es Nahrung findet und an dem es sich sicher fühlt. Dies sind sogenannte Wildruhezonen, in denen nur sehr selten gejagt wird und um die auch andere Naturnutzer wie Mountainbiker, Pilzsucher oder Spaziergänger einen Bogen machen müssen. Hier kann das Wild seinen natürlichen Verhaltensweisen nachgehen und Kräfte tanken, um es bei der Brunft ordentlich dröhnen und krachen zu lassen.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

© natur.de – Martin Vieweg
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An|ti|pho|nar  〈n.; –s, –ri|en; Mus.〉 = Antifonar

Woll|blu|me  〈f. 19; Bot.〉 die getrocknete gelbe Blüte von Verbascum phlomoides u. Verbascum thapsiforma

Ge|hör|bil|dung  〈f. 20; unz.; Mus.〉 Schulung des musikal. Gehörs zum Erkennen u. Unterscheiden von Tönen u. Akkorden

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