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Drogenkartelle roden Regenwald

Mittelamerika

Drogenkartelle roden Regenwald
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Regenwald Honduras
Die USA und Mexiko gehen hart gegen Drogenbanden vor. Die ziehen sich tief in die Regenwälder zurück, richten dort neue Umschlagplätze ein – und lassen dafür die Wälder bluten. US-Forscher schlagen Alarm: Der Kampf gegen die Drogen ist auch ein Kampf für die Umwelt.

Kahlschlag für den Drogenhandel

Ursache Nummer Eins ist die Infrastruktur, die die Kartelle bauen. Sie schlagen verborgene Straßen und Landebahnen für den Transport des Kokains in den Dschungel. Zweitens fließt Geld aus dem Drogengeschäft häufig auch an Landspekulanten, Holzhändler und Großbauern vor Ort, die damit ihre zerstörerischen Aktivitäten ausbauen. Kleinbauern, Ureinwohner und Naturschutzgruppen hingegen werden eingeschüchtert, bedroht oder vertrieben. Legal ist nichts davon. „Die Behörden werden bestochen, damit sie wegschauen“, schreiben die Forscher.

Zu guter Letzt  haben die Drogenhändler die Landwirtschaft für sich entdeckt. Sie legen Palmölplantagen an und züchten Rinder, um das Geld aus ihren schmutzigen Geschäften zu waschen. Die Ländereien dienen den Dealern außerdem dazu, den Einfluss ihres Kartells auszuweiten und rivalisierende Banden fernzuhalten.

Honduras nahm 2012 den Kampf gegen die Kartelle auf. Prompt ging die Rodung des Waldes dramatisch zurück, die Drogenhändler zogen nach Nicaragua weiter. Die Forscher befürchten, dass diese Strategie die Verbrecher immer tiefer in unberührte Waldgebiete treibt. „Drogenpolitik ist auch Naturschutz-Politik“, sagt McSweeney. „Das von den USA geleitete militärische Eingreifen hat hauptsächlich dazu geführt, dass die Drogenhändler ihre Aktivitäten in immer abgelegenere Ökosysteme mit größerer Biodiversität verlegt haben. Eine Reform der Drogenpolitik könnte den Druck auf Mittelamerikas schwindende Wälder verringern.“

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Nora Schlüter

Quelle: Kendra McSweeney (Ohio State University, Columbus) et al.: Science, doi: 10.1126/science.1244082

Foto: Robert Hyman

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