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Ein Aufzug für Aale

Freiwilligen-Projekt hilft Jungaalen flussaufwärts

Ein Aufzug für Aale
Jungaale
Glasaale wandern vom Meer kommend flussaufwärts, stoßen aber oft auf Barrieren (Foto: Chris Bowser)
Nachahmung empfohlen: In den USA haben Freiwillige ein skurriles, aber hilfreiches Projekt ins Leben gerufen: den Aalaufzug. Er hilft den aus dem Meer flussaufwärts wandernden Jungaalen dabei, einen Damm zu überwinden. Nötig ist dafür wenig mehr als ein Bottich und ein wenig Zeit und Muskelkraft.

Aale gehören zu den Langstreckenwanderern im Ozean. Sie werden in den warmen Wassern der Sargasso-See im Atlantik geboren. Ein Teil von ihnen lässt sich dann vom Golfstrom nach Norden tragen und gelangt so auch an die Ostküste Nordamerikas. Als wenige Zentimeter kleine Glasaale schwimmen die Amerikanischen Aale (Anguilla rostrat) die Flüsse hinauf um an ihren eigentlichen Lebensraum zu gelangen – die Seen, Flüsse und Bäche im Inland.

Aufzug statt Fischtreppe

Doch inzwischen begegnen diese Aale – wie ihre europäischen Verwandten auch – immer mehr Hindernissen auf ihrer Wanderung. Dämme, Schleusen und andere menschengemachte Bauten versperren ihnen den Weg flussaufwärts. An vielen Gewässern sollen Fischtreppen und andere Umleitungen den Fischen helfen, trotz dieser Barrieren flussaufwärts zu gelangen. Doch nicht immer funktioniert dies.

Das brachte freiwillige Helfer der US-Stadt Piermont auf eine ungewöhnliche Idee: Sie schlugen vor, einen Aalaufzug zu bauen und zu betreiben – einen „Eelevator“. Der Lift sollte den Glasaalen helfen, einen Damm im Sparkill Creek zu überwinden. Die meist nur wenige Zentimeter kleinen Fische müssen so den Höhenunterschied nicht aus eigener Kraft überwinden, sondern werden komfortabel in die Höhe gehievt.

Im Handbetrieb nach oben

Das Prinzip dabei ist extrem simpel: Eine kurze, mit grobem Netzmaterial griffig gemachte und ständig nass gehaltene Rampe verbindet das Wasser mit einem Wasserbottich. In diesem sorgt eine Pumpe dafür, dass ständig frisches Wasser zirkuliert. Die nach einem Durchweg suchenden Aale gelangen über die Rampe in den Bottich und sammeln sich dort.

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Alle paar Tage kontrolliert ein freiwilliger Helfer den Aalaufzug – der Eelevator ist damit sozusagen handbetrieben. Der Helfer zählt und misst alle darin schwimmenden Jungaale und bringt den Bottich dann auf die flussaufwärts liegende Seite des Dammes. Dort lässt er die Aale frei.

Citizen-Science und praktische Hilfe zugleich

„Der Eelevator ist ein wunderbares Beispiel für ein selbstorganisiertes Citizen-Science-Projekt“, sagt Brian Rahm vom Water Resources Institute der Cornell University. „Lokale Einwohner arbeiten mit Umweltforschern zusammen, um den Aalen zu helfen und so natürliche Ressourcen zu erhalten.“ Die Nachahmung sei unbedingt empfehlenswert.

Wie die Biologen erklären, spielen Aale durch ihre Wanderschaft und ihr bis zu 30 Jahre langes Leben eine wichtige Rolle für die Gewässerökosysteme und deren Vernetzung. „Aale leben in nahezu jedem Habitat, vom Bergbach, Farmtümpel bis hin zu Stadtkanälen, Mündungsgebieten und dem offenen Meer“, erklärt Chris Bowser von der Cornell University. „Diese Gewässer sind miteinander verbunden – und die Aale sind diese Verbindung.“

Quelle: Cornell University

© natur.de – Nadja Podbregar
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