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Ein Drittel der Arten gefährdet

Alarmierender Artenschutz-Report

Ein Drittel der Arten gefährdet
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Trauriges Beispiel: Seit 1980 ist der Kiebitz-Bestand auf ein Viertel geschrumpft. (Foto: creativenature.nl / fotolia.com)
Das Bundesamt für Naturschutz hat in seinem aktuellen Artenschutz-Report bedrückende Zahlen vorgelegt. Es besteht demnach dringender Handlungsbedarf, um den Artenschwund in Deutschland aufzuhalten. Denn entsprechende Maßnahmen zeigen Erfolge, wie Positiv-Beispiele belegen.


Von 11.000 untersuchten Tierarten in Deutschland sind 30 Prozent bestandsgefährdet und 5 Prozent bereits ausgestorben. Das ist die alarmierende Hauptaussage des Artenschutz-Reports, den das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nun erstmals vorgelegt hat. Es wurde untersucht, welche Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in Deutschland existieren, wie hoch der Anteil der gefährdeten Arten ist und wie sich die Artenvielfalt in den letzten Jahren entwickelt hat. „Der Zustand der Artenvielfalt in Deutschland ist alarmierend, denn ein Drittel der auf Roten Listen erfassten Arten ist im Bestand gefährdet und weitere Arten sind sogar schon ausgestorben. Wir müssen dringend unsere Anstrengungen verstärken, um den Artenrückgang zu stoppen“, resümiert BfN-Präsidentin Beate Jessel.

Auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) meldet sich zu der Veröffentlichung des Artenschutz-Reports zu Wort und betont den Ernst der Lage: „Der Zustand von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen verschlechtert sich in rasantem Tempo. Die aktuelle Lage der Natur muss ein Weckruf an die Politik sein. Denn Abwarten führt dazu, dass unsere Natur immer weiter Schaden nimmt“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Bedrückende Daten

Im Detail zeichnet sich dem Report zufolge folgendes Bild ab: Fast 28 Prozent der Wirbeltierarten sind aktuell bestandsgefährdet – dies umfasst Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Besonders die aktuelle Situation bei den Brutvogelarten hat sich den Ergebnissen zufolge verschlechtert: Über die letzten zwölf Jahre haben 34 Prozent der Brutvogelarten in ihrem Bestand abgenommen und von den Zugvogelarten stehen 23 Prozent auf der Roten Liste. Übel sieht es auch bei den wirbellosen Tieren aus, zu denen beispielsweise die Insekten gehören: 45,8 Prozent der 6057 untersuchten Arten sind gefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben, berichtet das BfN.

Als Hauptverursacher des Abwärtstrends nennt der Report die intensiven Formen der Landbewirtschaftung. Weitere wesentliche Gefährdungen gehen von der Forstwirtschaft, dem Wasserbau, Baumaßnahmen sowie von Sport- und Freizeitaktivitäten aus. All diese Faktoren führen zu Veränderungen beziehungsweise zur Zerstörung von Lebensräumen und damit zum Artenrückgang. Genau hier sollte man dem BfN zufolge auch den Hebel ansetzen: Die Lebensraum- und Strukturvielfalt in der Landschaft müsse erhöht werden. Besonders gefährdete Arten benötigen darüber hinaus aber auch gezielte Einzelmaßnahmen.

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Schutzmaßnahmen tragen Früchte

Dass solche Bemühungen erfolgsversprechend sind, belegen Positivbeispiele: Der Schwarzstorch, der Seeadler oder auch die Flussperlmuschel haben von gezielten Schutzmaßnahmen profitiert, berichtet das BfN. Auch bei einigen prominenten Tierarten wie Biber, Wildkatze und Wolf konnten strenge gesetzliche Schutzbestimmungen, Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebensräume oder Wiederansiedlungsprojekte deutliche Erfolge erzielen. Dies belegt, dass sich gezielte und langfristige Naturschutzmaßnahmen auszahlen, so der BfN.

Quellen: Bundesamt für Naturschutz , Naturschutzbund Deutschland

© natur.de – Martin Vieweg
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