Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 8,90€/Monat!
Startseite »

Ein Schutzpanzer für Schuppentiere

Artenschutzkonferenz beschließt internationales Handelsverbot für alle Schuppentiere

Ein Schutzpanzer für Schuppentiere
Schuppentier
Für dieses in Afrika heimische Steppenschuppentier (Smutsia temminckii) und sieben weitere Schuppentier-Arten gilt nun ein internationales Handelsverbot. (Foto: gemeinfrei)
Ein erster Erfolg auf der CITES-Artenschutzkonferenz in Johannesburg: Die Teilnehmerländer haben ein internationales Handelsverbot für alle acht Schuppentier-Arten beschlossen. Die skurrilen Säuger sind vielerorts vom Aussterben bedroht, weil sie als Heilmittel und Delikatesse gelten.

Kaum jemand kennt das Schuppentier, dabei handelt es sich bei diesem Wesen um das meistgewilderte Säugetier der Welt. Die skurril aussehenden Pangoline werden wegen ihres als Delikatesse geltenden Fleischs gejagt. Außerdem schreibt die traditionelle chinesische Medizin ihren Schuppen heilende Kräfte zu. In Vietnam werden lebende Schuppentiere für bis zu 1.500 US-Dollar pro Kilogramm verkauft.

Alle Schuppentierarten stehen zwar unter lokalem Schutz, international waren sie bisher aber nur auf Appendix II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gelistet. Damit war ein kontrollierter Handel erlaubt. Für die vier asiatischen Pangolin-Arten besteht seit 2000 eine Nullexportquote, sie dürfen gar nicht gehandelt werden. Trotz dieser Beschränkungen ging der Bestand der Pangoline in Asien im vergangenen Jahrzehnt um rund 80 Prozent zurück. Weil die asiatischen Schuppentier-Arten schon fast ausgerottet sind, weichen Händler zunehmend auf die afrikanischen Arten aus, um die Nachfrage zu befriedigen.

Mit großer Mehrheit angenommen

“Für die Schuppentiere ist ein Schutz der Wildbestände die einzige Hoffnung. Diese Tiere zu züchten ist unmöglich, konfiszierte Tiere überleben nur sehr selten”, berichtet Adeline Fischer, Mitglied der Delegation von Pro Wildlife auf der Welt-Artenschutzkonferenz. Unter anderem deshalb hatten mehrere afrikanische und asiatische Staaten beantragt, die Pangoline besser zu schützen und für sie ein international geltendes Handelsverbot zu erlassen.

Diese Initiative wurde gestern mit großer Mehrheit von den Vertretern der Teilnehmerstaaten angenommen. Für zwei Schuppentier-Arten wurden die Anträge im Konsens angenommen, nur zum Malaiischen und Chinesischen Schuppentier gab es auf Wunsch von Indonesien eine Abstimmung (114 Ja, 1 Nein, 5 Enthaltungen). Für alle acht Pangolin-Arten gilt somit künftig ein absolutes Handelsverbot.

Anzeige

Die Artenschutzorganisation Pro Wildlife wertet diese Entscheidung als großen Erfolg. “Sind Schuppentierteile erst einmal im Handel, können einzelne Arten voneinander nur durch Gentests unterschieden werden. Deshalb ist es richtig, dass alle Schuppentierarten den gleichen, hohen Schutzstatus erhalten”, sagt Fischer. „Das Ergebnis ist großartig. Offiziell muss die Entscheidung nochmal im Plenum nächste Woche bestätigt werden, aber das ist nur noch eine Formsache.” Dann sei es wichtig, dass das absolute Handelsverbot auch in die Praxis umgesetzt werde.

Quelle: Pro Wildlife

© natur.de – Nadja Podbregar
Anzeige
natur | Aktuelles Heft
Reizvolle Regionen
Aktueller Buchtipp

Anzeige
Serie: Hervorragend – Junge Menschen und ihr Engagement
Wissenschaftslexikon

Al|pen|veil|chen  〈n. 14; Bot.〉 Primelgewächs mit immergrünen Blättern u. karminroten Blüten, kommt nur in den Voralpen u. niederen Bergen vor, unter Naturschutz: Cyclamen europaeum; Sy Erdscheibe … mehr

Quar|ter|deck  〈n. 15 od. n. 11; Mar.〉 hinteres Deck (des Schiffes) [<engl. quarter–deck … mehr

Dol|ly  〈m. 6; Film; TV〉 fahrbares Gestell mit aufmontierter Kamera [engl., eigtl. ”Püppchen“]

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige