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Ein besonderer „Feld“-Report

Afrikanische Farmer pflügen Botschaft an die UNO in ihre Felder

Ein besonderer „Feld“-Report
Diagramme im Feld
Diese Diagramme haben Bauern in Sambia in ihre Felder gepflügt (Foto: IFAD)
Wer über die Felder des Orts Kasama in Sambia fliegt, dem bietet sich ein ungewöhnlicher Anblick: In die grünen Felder haben Farmer Diagramme und Zahlen gepflügt. Sie sollen an die zurzeit tagende UN-Vollversammlung appellieren, mehr Geld in die kleinbäuerliche Landwirtschaft Afrikas zu investieren.

Das Problem ist bekannt: Vor allem in Afrika leiden noch immer Millionen Menschen an Mangelernährung und Hunger. Erst letzte Woche veröffentlichte die UNO einen Bericht, nach dem im Jahr 2016 elf Prozent der Weltbevölkerung von Hunger betroffen war. Dürren, Bodenerosion, Kriege und mangelnde Mittel für Saatgut und angepasste Anbautechniken machen es den Bauern schwer, genügende Erträge zu erwirtschaften.

„Grüne“ Botschaft an die UNO

Auch die Bauern im sambischen Ort Kasama sind davon betroffen: Durch den Klimawandel fällt der Regen bei ihnen immer unregelmäßiger und bleibt oft ganz aus. „Als die Dürre kam, bekamen meine Pflanzen nicht genügend Wasser und ich konnte kaum Nahrung produzieren“, berichtet der 60-jährige Farmer Augustine Chilumba. „Wir Bauern in Afrika benötigen mehr Unterstützung. Wir brauchen Pflüge, Düngemittel und Saatgut guter Qualität.“

Um die UN-Vertreter in New York auf diese Probleme hinzuweisen, haben sie sich zu einer ungewöhnlichen Aktion entschlossen: Sie pflügten riesenhafte Diagramme in ihre Felder – einen „Feld“-Report für die UN. Er soll verdeutlichen, warum die Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Entwicklungsländern so wichtig ist.

Diagramme zu Erträgen, Bevölkerung und Nutzen

Im Luftbild lassen sich die einzelnen Zahlen und Diagramme des „Feld“-Reports erkennen. So zeigt ein Tortendiagramm, dass Afrika zwar 25 Prozent der fruchtbaren Landflächen der Erde besitzt, aber nur zu zehn Prozent zu den landwirtschaftlichen Erträgen beiträgt. Stattdessen muss die Nahrung für teures Geld nach Afrika importiert werden. Würde das gleiche Geld vor Ort in ländliche Infrastruktur und die Bauern investiert, könnte sich der Kontinent dagegen selbst versorgen.

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Ein Stück weiter verdeutlichen ein Säulendiagramm und eine Liniengrafik, wie stark die Bevölkerung der Städte und der Welt insgesamt zunimmt. Bis 2050 werden den Prognosen nach mehr als zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Um sie mit Nahrung zu versorgen, müsste die landwirtschaftliche Produktion verdoppelt werden. Eine riesenhafte „11“ schließlich unterstreicht, dass eine Verbesserung der Landwirtschaft die Not im Afrika südlich der Sahara elfmal effektiver bekämpfen könnte als alle anderen Maßnahmen.

Warum Kleinbauern wichtig sind

Kleinbauern stellen weltweit den größten Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten. Nach Einschätzung von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen bilden sie das Rückgrat der Welternährung, aber auch eine wichtige Hilfe gegen die Armut: „Die Förderung einer kleinbäuerlichen, ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft zahlt sich dreifach aus: Sie verbessert die Ernährungssituation, reduziert Armut und mindert die Folgen des Klimawandels durch umweltverträglichen Anbau“, erklärt die Organisation Oxfam dazu.

Quelle: IFAD, Oxfam

© natur.de – Nadja Podbregar
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