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Erneuerbare als Jobbringer

Vor allem die Windenergie sorgt im Norden und Osten für Arbeitsplätze

Erneuerbare als Jobbringer
erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien tun nicht nur der Umwelt gut, sie bringen auch Arbeitsplätze (Foto: Soonthorn/ Fotolia)
Die erneuerbaren Energien sind ein Jobmotor in Deutschland: Zwar schwächelte die Photovoltaik in den letzten Jahren, dafür hat der Ausbau der Windenergie für neue Arbeitsplätze gesorgt. Vor allem im Norden und Osten ist die Branche inzwischen ein wichtiger Arbeitsmarktfaktor.

Der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland wächst – und das schafft auch neue Beschäftigungsfelder. Es werden Menschen benötigt, um Anlagen zu bauen und zu warten, um die Bauteile für zu fertigen und auch, um neue Technologien zu entwickeln. Wie viele Menschen in Deutschland im Bereich der neuen Energien arbeiten, zeigt nun ein Bericht der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) zur Verteilung der Beschäftigung durch den Ausbau Erneuerbarer Energien in den Bundesländern.

330.000 Arbeitsplätze

Das Ergebnis: Insgesamt waren in Deutschland im Jahr 2015 direkt und indirekt 330.000 Menschen durch den Ausbau Erneuerbarer Energien beschäftigt. Die meisten dieser Arbeitsplätze liegen in den großen Flächenstaaten: Niedersachsen führt dabei mit über 53.000 Erneuerbaren-Jobs vor Bayern (50.460) und Nordrhein-Westfalen (44.030). Trotz Beschäftigungsrückgängen in einzelnen Sparten und Ländern sind die Erneuerbaren damit weiterhin ein wichtiger Jobmotor in Deutschland, heißt es in dem Bericht.

„Die Energiewende erfasst immer mehr Bereiche des Arbeitsmarktes in Deutschland und seinen Ländern. So sind etwa weitere Aspekte wie die Digitalisierung der Energieversorgung, die Elektromobilität oder der Bereich Energieeffizienz nicht Teil dieser Statistik, sorgen aber zusätzlich für Beschäftigung“, kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die neuen Zahlen. „Ein Mehr an Energiewende und ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren Energien sorgt so nicht nur für Klimaschutz, sondern schafft auch neue Jobs.“

Minus bei Solarenergie, Plus bei Windkraft

Die Probleme in der Solarenergie-Branche machen sich allerdings auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: Im Vergleich zu den Vorjahren ging die Beschäftigung bundesweit etwas zurück. Schuld daran sind der Abbau von Fertigungskapazitäten in der Industrie, aber auch der abgeschwächte Zubau von Photovoltaik-Anlagen. Er führte zu deutlich weniger Beschäftigung im Handwerk, wie der Bericht aufzeigt.

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Im Gegensatz dazu wuchsen jedoch die durch den Ausbau der Windenergie geschaffenen Arbeitsplätze, insbesondere im Offshore-Bereich. Dementsprechend konnten die Küstenländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ihre Beschäftigung im Bereich der erneuerbaren Energien gegenüber dem Jahr 2012 annähernd stabil halten, in Schleswig-Holstein und Hamburg kam es mit 18,7 und 7,5 Prozent sogar zu einem deutlichen Wachstum der Erneuerbaren-Arbeitsplätze.

Hilfe für strukturschwachen Osten und Norden

In den neuen Bundesländern haben die Jobs eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung für die regionalen Arbeitsmärkte. Gerade in den Regionen, die noch immer vom Strukturwandel nach der Deutschen Einheit betroffen sind, ist der Ausbau von Windenergie, Solarenergie und Co. ein wichtiger Arbeitsmarktfaktor. Mehr als 25 von 1.000 Beschäftigten und damit jeder 40. Arbeitsplatz können etwa in Sachsen-Anhalt den Erneuerbaren Energien zugerechnet werden. In Mecklenburg-Vorpommern sind es rund 21 und in Brandenburg etwa 18 Erneuerbare-Jobs pro 1.000 Beschäftigte.

Auch in den nördlichen Bundesländern Westdeutschlands wie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen hat der Ausbau der Erneuerbaren eine überdurchschnittliche Bedeutung für den Arbeitsmarkt. „Insbesondere in strukturschwachen Regionen können durch den Ausbau Erneuerbarer Energien und die Erzeugung von regenerativem Strom und Wärme neue Beschäftigungsperspektiven ermöglicht werden“, so Vohrer.

Mehr Jobs auch bei Wartung und bei den Zulieferern

Der Ausbau der erneuerbaren Energien schafft aber nicht nur Arbeitsplätze, die mit dem Bau der neuen Anlagen direkt verknüpft sind, auch bestehende Industrien bekommen neue Abnehmer und damit Wachstumsmöglichkeiten. Zudem wächst mit dem Fortschreiten der Energiewende der Anteil der Arbeitsplätze im Betrieb und der Wartung der bestehenden Anlagen.

2015 hatte dieser Bereich bundesweit einen Anteil von 22,6 Prozent an den Jobs der Erneuerbaren-Branche. Unter den Bundesländern war dieser Anteil in Rheinland-Pfalz mit 33,1 Prozent sowie in Schleswig-Holstein mit 27,4 Prozent in zwei Ländern am höchsten, die jeweils über einen relativ gut ausgebauten Erneuerbaren-Park verfügen. Am geringsten waren die Anteil in Hamburg und Bremen, die zwar durchaus relevante Akteure insbesondere hinsichtlich des Ausbaus der Windenergie beheimaten, aber als Stadtstaaten nur relative begrenzte Potenziale zum Ausbau eigener Erneuerbarer-Energien-Anlagen haben.

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V.

© natur.de – Nadja Podbregar
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