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Fliegende Nashörner

Wie eine seltene Art in die Luft geht

Fliegende Nashörner

Der Trip begann für die bis zu 2000 Kilogramm schweren Nashörner frei schwebend: Mit einem Hubschrauber wurden sie aus dem schwer zugänglichem Hügelland der östlichen Kap-Provinz in Südafrika geflogen. Nach 25 Flugkilometern fuhren Spezialfahrzeuge die lebende Fracht in die neue Heimat nach Limpopo.

Die Aussiedlung ist Teil der so genannten „Black Rhino Expansion in South Africa“. Seit dem Jahr 2003 versuchen Naturschützer mit Hilfe dieses Programms, zum einen die bestehenden Nashorn-Populationen in Südafrika zu vergrößern. Zum anderen bieten die neuen Lebensräume auch größeren Schutz vor Wilderern. Insgesamt sieben neue Populationen mit über 120 Tieren konnten bereits erfolgreich ausgesiedelt werden.

Nashornflug dauerte zehn Minuten

„Die Überführung mit dem Helikopter dauert ungefähr zehn Minuten. Die Tiere erleiden dabei so gut wie keine schädlichen Wirkungen der Narkosemittel, wie uns die anwesenden Tierärzte versicherten“, sagte Jacques Flamand. Die Vorteile der spektakulären Technik, die tonnenschweren Tiere an den Füßen frei hängend zu ausfliegen, erklärt der Experte: „Diese Methode ist sanfter und die Tiere stehen kürzer unter Narkoseeinfluss und müssen nicht so lange über holprige Pisten transportiert werden.“ Bislang wurden die Nashörner entweder per LKW oder in einem Netz mit dem Hubschrauber ausgesiedelt.

Genau genommen handelte es sich um 19 wild lebende afrikanische Spitzmaulnashörner. Eine Art, deren Bestand stark bedroht ist. Nur noch etwa 3700 Tiere, so schätzt der WWF, gibt es noch in freier Wildbahn.

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Mit großer Sorge beobachtet der WWF eine starke Zunahme der Wilderei und des Schmuggels. In diesem Jahr wurden in Südafrika so viele Nashörner gewildert wie seit Jahrzehnten nicht mehr, erklärt Susanne Honnef, Artenschutzexpertin vom WWF. Bis Ende Oktober waren es schon 341 Tiere – ein trauriger Rekord.

Nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien sind die Nashörner wieder vermehrt ins Fadenkreuz der Jäger gerückt. In Vietnam gilt das Java-Nashorn nun offiziell als ausgerottet, wie Wissenschaftler in der vergangenen Woche bekanntgaben. Es wurde mit einer Gewehrkugel im Körper und ohne Horn aufgefunden. Letzte Exemplare der Java-Nashörner leben jetzt nur noch auf der indonesischen Insel Java.

Bild: Michael Raimondo / WWF
© natur.de – natur Redaktion
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