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Gentests offenbaren Hotspots der Elefanten-Wilderei

Dem blutigen Elfenbein auf der Spur

Gentests offenbaren Hotspots der Elefanten-Wilderei
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Seine Mutter starb für ihre Stoßzähne. (Foto: Courtesy of Shivani Bhalia / Save the Elephants)
50.000 gewilderte Elefanten jedes Jahr – diese erschreckende Zahl geht aus Schätzungen anhand beschlagnahmten Elfenbeins hervor. Doch wo genau starben die Tiere? Gentests können diese wichtige Information im Kampf gegen die Wilderei liefern, berichten Forscher.

Kadaver ohne Stoßzähne – das Ausmaß ist schockierend: Jedes Jahr fallen geschätzte zehn Prozent des Restbestandes des Afrikanischen Elefanten der Wilderei zum Opfer. Um die Ausrottung der faszinierenden Riesen zu verhindern, muss die Nachfrage und der illegale Handel bekämpft werden. Aber auch an der Quelle – der Wilderei – muss man den Hebel ansetzen, sind die Forscher um Samuel Wasser von der University of Washington überzeugt.

Wo genau muss man eingreifen?

Um die wichtigsten Tatorte in Afrika zu identifizieren, bestimmten die Wissenschaftler zunächst die genetischen Profile von 1350 Elefanten von 71 verschiedenen Standorten in 29 afrikanischen Ländern. Es zeichnete sich ab: Die jeweiligen Populationen unterscheiden sich in ihrem Erbgut in charakteristische Weise, so dass die Forscher einen Elefanten anhand seiner DNA klar einem Gebiet zuordnen können. Auch Elfenbein enthält noch die genetischen Spuren seines einstigen Trägers. So konnten Samuel Wasser und seine Kollegen die Analyseergebnisse von seit 1996 im Handel beschlagnahmtem Elfenbein mit ihrer genetischen Elefanten-Karte Afrikas vergleichen.

Es zeigte sich: 96 Prozent des Elfenbeins stammen aus vier geografischen Regionen. In den vergangenen neun Jahren kamen die meisten Stoßzähne von Savannen-Elefanten aus Tansania und Mosambik. Im Fall der Waldelefanten starben die meisten Tiere in Gabun, der Republik Kongo beziehungsweise in der Zentralafrikanischen Republik. Die Jagdgebiete verschieben sich im Laufe der Zeit, zeigen die Ergebnisse der Forscher. Auch weiterhin ist mit Verlagerungen zu rechnen. Die Methode von Samuel Wasser und seinen Kollegen kann nun helfen, sich beim Elefantenschutz konkret auf die aktuell betroffenen Gebiete zu konzentrieren.

Terroristen profitieren

Samuel Wasser zufolge hat die Geschichte auch noch eine weitere brisante Dimension: Es zeichnet sich zunehmend ab, dass die Profite aus dem illegalen Elfenbeinhandel terroristischen Organisationen in Afrika zu gute kommen. Das bittere Fazit lautet also: Die toten Elefanten ermöglichen auch noch den Kauf von Waffen.

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„Wenn man ein Zehntel des Bestandes pro Jahr verliert, muss schnell gehandelt werden, um das Töten an der Quelle zu stoppen“, sagt Wasser. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse die betroffenen Länder dazu aufrütteln können. Wir fordern aber auch die internationale Gemeinschaft auf, die Länder, in denen das Töten stattfindet, zu unterstützen. Die kriminellen Netzwerke müssen endlich zerschlagen werden“, so Wasser.

Quelle: Science, doi: 10.1126/science.aaa2457

© natur.de – Martin Vieweg
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