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Gesetze zum Vogelschutz zeigen Wirkung

Osteuropa

Gesetze zum Vogelschutz zeigen Wirkung
Wachtelkönig
Wachtelkönig
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks erließen mehrere osteuropäische Länder neue Gesetze zum Vogelschutz. Ob sich seither auch jemand daran gehalten hat, blieb allerdings fraglich. Jetzt belegt eine Studie: Tierschutzgesetze sind keine bloßen Papiertiger.

Ein Team der Universität Brno, des Frankfurter LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) und weiterer Universitäten verglich, wie sich die Bestände einzelner Vogelarten in diesen Ländern in den Zeiträumen 1970 bis 1990 und 1990 bis 2000 entwickelt haben. Die beiden Untersuchungszeiträume fallen mit der Zeit vor und nach dem politischen Umbruch und der Einführung moderner Umweltgesetzgebung in vielen Ländern in Osteuropa zusammen. Es zeigte sich, dass sich die Bestände geschützter Arten nach 1990 besser entwickelt haben als die nicht-geschützter Arten.

Gesetze sichern Vogelbestand

Das deutet darauf hin, dass nationale Regelungen tatsächlich dazu beigetragen haben, den Rückgang geschützter Arten aufzuhalten“, so Katrin Böhning-Gaese vom BiK-F. „Insbesondere hat sich der Bestand geschützter Vogelarten in den Ländern positiv entwickelt, die mit großem Aufwand ausgewählte seltene oder charakteristische Vogelarten schützen.“

Dieses Konzept kommt in Weißrussland, der Tschechischen Republik, Litauen, Moldawien und der Ukraine zum Tragen. Sie wenden für weniger als 50 Prozent der Vogelarten einen solchen tiefgreifenden Schutzansatz an. Kroatien, Estland, Ungarn, Polen und die Slowakei schützen über 80 Prozent ihrer Vogelarten, auch solche die nicht akut bedroht sind, jedoch mit vergleichsweise oberflächlichen Maßnahmen. Insgesamt scheint es am effektivsten, beides zu kombinieren: viele Arten unter Schutz zu stellen und gleichzeitig besondere Maßnahmen zu ergreifen, um seltene oder bedrohte Arten zu erhalten.

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Gut, aber noch nicht gut genug

„Dass die Bestände geschützter Arten nach Beginn des Schutzes durchschnittlich nur noch halb so stark zurückgingen wie vorher, klingt zunächst gut. Aber wir haben auch gesehen, dass in den Jahren 1990 bis 2000 die Vogelbestände unabhängig vom Schutzstatus im Mittel noch immer rückläufig waren“, erklärt Matthias Schleuning vom BiK-F.

Deshalb wird auch ein Statusbericht der Vogelschutzorganisation BirdLife zum Zustand europäischer Vogelarten mit Spannung erwartet. Er wird zeigen, ob die in der BiK-F-Studie aufgezeigten Trends weiterhin gelten, und ob Europa sein Ziel erreichen kann, den Verlust der biologischen Vielfalt und den Rückgang der Ökosystemleistungen bis 2020 zu stoppen. Die auf dem neuen Statusbericht basierende Rote Liste der Vögel Europas wird 2015 veröffentlicht.

Quelle: Sabine Wendler, LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F)

Foto: Petr Šaj, birdphoto.cz

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