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Hitzschlag gegen reisende Bettwanzen

Hitzebehandlung soll Blutsauger an Gepäckstücken töten

Hitzschlag gegen reisende Bettwanzen
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Die Bettwanze (Cimex lectularius) reist gern als blinder Passagier (Foto: smuay/fotolia.com)
Urlaubssouveniere der ekelhaften Art: Bettwanzen klammern sich gern an Gepäckstücke und gehen mit ihnen auf Reisen. Nun berichtet eine Insektenforscherin von einer Möglichkeit, Gepäck von den Blutsauger zu befreien: Ein kurzer Hitzestoß macht ihnen den Garaus.

Die Bettwanzen sind auf dem Vormarsch: Gegen viele einst erfolgreiche chemische Bekämpfungsmittel haben die Parasiten mittlerweile Resistenzen entwickelt und breiten sich deshalb weltweit wieder aus. Nachts schleichen sich die etwa fünf Millimeter großen Insekten aus ihren Verstecken und zapfen schlafende Opfern Blut ab. Wanzenbisse jucken unangenehm und manche Menschen reagieren ausgesprochen allergisch auf die Sekrete, welche die Krabbler beim Stich übertragen.

Es ist bekannt, dass besonders häufig Hotelzimmer von Wanzenbefall betroffen sind. Hier treiben die Insekten nicht nur ihr blutsaugerisches Unwesen, sondern sorgen auch besonders effektiv für ihre Verbreitung: Sie krabbeln auf Gepäckstücke und lassen sich von Reisenden mitnehmen, um am Zielort neue Kolonien zu gründen.

Heiß entwanzt in sechs Minuten

Catherine Loudon von der University of California in Irvine hat nun experimentell aufgezeigt, dass möglicherweise eine kurze Hitzebehandlung von Gepäck die blinden Passagiere beseitigen kann. Bei ihren Versuchen ließ sie einige Bettwanzen auf Gepäckstücke krabbeln und stellte sie dann in eine Hitzekammer. Hier testete sie verschiedene Temperaturen und Behandlungszeiten, um zu einen möglichst kurzen, schonenden, aber dennoch tödlichen Effekt zu erreichen.

Sie kam zu dem Ergebnis: Zwischen 158 und 167 Grad Celsius für sechs Minuten reichen aus, um alle Wanzen an den Oberflächen der Gepäckstücke zu töten – einschließlich jener, die sich beispielsweise unter Reißverschluss-Laschen verstecken. Das Gepäck wird dabei offenbar nicht beschädigt und auch im Inneren kommt es zu keiner erheblichen Erwärmung, berichtet die Forscherin. Sie überprüfte zudem, ob sich die Krabbler während der Behandlung möglicherweise ins Innere des Gepäckstücks flüchten. „Bei nur einer Bettwanze von 250 war das der Fall“, sagt Loudon.

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Es handelt sich ihr zufolge bei dem System um eine vielversprechende Möglichkeit, die Ausbreitung von Bettwanzen ohne den Einsatz von Pestiziden einzudämmen. Beispielsweise könnten Hitzekammern in Flughäfen oder Hotels zur Entwanzung eingesetzt werden, meint die Insektenforscherin.

Quelle: University of California – Irvine 

© natur.de – Martin Vieweg
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