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Holztäfelchen statt Plastikmüll

Mitmach-Projekt soll Treibwege von Plastikmüll in der Nordsee aufzeigen

Holztäfelchen statt Plastikmüll
Holztäfelchen
Schwemmgut für die Wissenschaft: Holztäfelchen des Makroplastik-Projekts (Foto: Universität Oldenburg)
Strandspaziergänger aufgepasst: Wenn Sie in den nächsten Tagen und Wochen kleine, beschriftete Holztäfelchen am Nordseestrand finden, dann ist ihre Mithilfe gefragt. Die Hölzchen sollen verraten, wie sich treibender Plastikmüll in der Nordsee verbreitet. Daher sollte jeder Fund gemeldet werden.

Die zunehmende Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll ist ein globales Problem mit tiefgreifenden Auswirkungen. Reste von Fischernetzen, Plastiktüten und Milliarden von Mikroplastikpartikel treiben inzwischen selbst in entlegenen Bereichen der Ozeane. Sogar in der Tiefsee und der Arktis haben Forscher schon Plastikmüll gefunden.

Ganz konkret aber wird das Müllproblem an den Küsten der Nordsee, denn sie ist besonders stark betroffen. Die Kunststoffabfälle werden über die Flüsse in das Meer gespült, gelangen aber auch direkt durch Frachter, die Fischerei oder über die Strände in die Nordsee. Um herauszufinden, wie sich der Plastikmüll in der Nordsee verteilt und woher welche Müllreste stammen, haben Wissenschaftler der Universität Oldenburg ein ungewöhnliches Mitmachprojekt lanciert.

Mitmacher gefragt!

Beim Projekt „Makroplastik“ verfolgen die Wissenschaftler die Müllverbreitung im Meer ganz praktisch – indem sie einfach kleine Treibkörper an verschiedenen Stellen aussetzen. Um das Meer dabei nicht mit zusätzlichem Unrat zu belasten, nutzen die Forscher unbehandelte Holztäfelchen. Diese treiben zwar auf dem Wasser wie Kunststoff, zersetzen sich aber im Gegensatz zu diesem in überschaubarer Zeit.

Der Clou daran: Wer ein solches Holztäfelchen irgendwo am Strand findet, der kann beim Projekt mithelfen, indem er den Fund meldet. Auf jedem Hölzchen steht deshalb ein kurzer Hinweistext, die Nummer des Drifters sowie die Adresse der Website www.macroplastics.de, auf der der Fund gemeldet werden kann. Dort kann man den Fund mitsamt Nummer auf einer interaktiven Karte eintragen, die auch die anderen bisher gemeldeten Drifter zeigt.

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Neue Holzstückschwemme Ende Februar und März

Wichtig fürs Mitmachen: Das Holztäfelchen sollte nicht mit nach Hause genommen werden. Stattdessen sollte man es an der Fundstelle wieder ins Wasser werfen, damit es weitere Daten für die Forschung liefern kann. Wer mitverfolgen möchte, wie das Projekt weitergeht, der kann sich auch die App zum Projekt auf sein Handy laden. Damit kann man dann direkt vom Strand aus weitere Drifterfunde melden, bekommt aber auch regelmäßig Informationen über die Fortschritte.

Die nächsten Drifter-Auswürfe mit jeweils 800 Holztäfelchen finden Ende Februar am Emssperrwerk in Gandersum, in Schillig und Dangast am Jadebusen, in Cuxhaven, auf Borkum und in Norddeich an der Hafenmole statt. Im März werden Holzdrifter dann in Brake, Nordenham, Neuharlingersiel, Papenburg, Bremen, Stade, Hamburg und auf dem offenen Meer zu Wasser gelassen. Insgesamt werden die Wissenschaftler mehr als 70.00 Holztäfelchen aussetzen – in der Hoffnung, dass möglichst viele von aufmerksamen Strandspaziergängern gefunden werden.

Quelle: Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

© natur.de – Nadja Podbregar
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