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In Wolken spiegeln sich Ökosysteme wider

Aufschlussreicher Blick von oben

In Wolken spiegeln sich Ökosysteme wider
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Wolken über Costa Rica (Foto: NASA)
Wo liegen die Grenzen von Verbreitungsgebieten bestimmter Pflanzen- und Tiergemeinschaften? In vielen Fällen ist das unklar. Nun berichten Forscher: Ortsinformationen zu Ökosystemen zeichnen sich in Merkmalen der Wolkenstrukturen ab, die über sie hinwegziehen.

Gemeinschaften aus Pflanzen- und Tierarten sind jeweils an spezielle klimatische Bedingungen in ihrer Umwelt angepasst: Sie benötigen bestimmte Werte von Regenmengen, Sonnenscheindauer, Luftfeuchtigkeit und davon abhängige Umweltmerkmale. Ein maßgeblicher Faktor, der diese Bedingungen bestimmt, ist dabei die typische Bewölkungsstruktur in einem Gebiet.

Satelliten-Daten ausgewertet

Vor diesem Hintergrund sind US-Forscher nun der Frage nachgegangen, ob sich an den charakteristischen Bewölkungsmerkmalen einer Region ablesen lässt, welche Lebewesen unter den Wolken existieren. Sie werteten dazu Satelliten-Daten der NASA aus, die einen Zeitraum von 15 Jahren umfassten. Aus ihnen gingen Informationen über weltweite Bewölkungsmuster hervor, die eine Auflösung von bis zu einem Quadratkilometer ergaben. Die Auswertungsergebnisse dieser Datensätze glichen sie dann mit bekannten Verbreitungsgebieten bestimmter Ökosysteme ab.

„Als wir die Daten grafisch darstellten, wurde deutlich, wie erstaunlich klar man viele verschiedene Ökosysteme der Erde anhand der Bewölkung erkennen kann“, berichtet Adam Wilson von der University at Buffalo. „Die Grenzen von Ökosystemen spiegeln sich dabei sehr deutlich wider, und das Spannende ist, dass man diese Muster bis auf die Größenordnung eines Kilometers erkennen kann“, so der Wissenschaftler.

Sogar Informationen zu einzelnen Arten möglich

Die Merkmale der Wolkenbedeckung konnten sogar Hinweise über das Verbreitungsgebiet bestimmter einzelner Arten liefern, berichten die Forscher. Dies konnten sie am Beispiel eines südamerikanischen Vogels und eines Strauchs aus Südafrika zeigen. Deren Verbreitungsgebiete konnten sie nun in bisher unerreichter Genauigkeit dokumentieren. In vielen Fällen ist dies wegen der Unzugänglichkeit bestimmter Regionen und des Aufwands von Datenerhebungen problematisch.

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„Die Technik könnte nun dazu diesen, die Lebensräume bedrohter Pflanzen und Tiere zu erforschen“, sagt Co-Autor Walter Jetz von der Yale University in New Haven. Sein Kollege Wilson ergänzt: „Die Studie zeigt, wie Fernerkundung dabei ein effizientes Werkzeug sein kann. Uns liegen jahrzehntelange Satellitenbeobachtungen vor, die wir nun auswerten können, um die globale Umwelt zu charakterisieren“, so Wilson. Dies könnte einen wichtigen Beitrag zur Überwachung weltweiter Ökosysteme leisten und letztlich damit zu ihrem Schutz“, sagt der Wissenschaftler.

Quelle: NASA

© natur.de – Martin Vieweg
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