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In die Pilze

Allgemein

In die Pilze
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Warum Namen bei Pilzen mehr als Schall und Rauch sind und was die Soko Schwammerl so treibt. Ein herbstlicher Ausflug unseres Redakteurs Peter Laufmann.

Traditionell steht der Herbst fürs Pilze essen und natürlich sammeln. Und der lässt sich ja nun nicht mehr verleugnen. Ein Kollege erzählte mir, wie er am Wochenende zum ersten Mal diese Saison „in die Pilze“ gegangen ist. Und seinen Sohn mitgenommen hat, der erklärtermaßen keine Pilze essen mag. Trotzdem haben die beiden ein paar Steinpilze, zwei Maronen und einen Parasol gefunden. Und der Junge hat zumindest gesehen, dass es mehr im  Pilzreich gibt als Schimmel auf altem Brot und Champignons aus der Dose.

Pilze zu sammeln, ist eben nicht nur etwas für Naturnerds. Sogar das organisierte Verbrechen hat entdeckt, dass da im Moos und unter Blättern Werte zu holen sind. Noch dazu allenfalls geschützt durch ein paar beflissene Forstbeamte. Im Kreis Euskirchen, im Westen der Republik, gibt es sogar einen regelrechten Krieg um die Pilze. Die Revierinhaber des Münstereifeler und Flamersheimer Waldes haben die Wälder sperren lassen, um die Natur zu bewahren. Dazu gehören auch die Pilze, denn zum Beispiel sind Steinpilze, Pfifferlinge und Trüffel als gefährdete Arten besonders geschützt. Allenfalls in kleinen Mengen dürfen sie gesammelt werden.

Doch in den besagten Wäldern ziehen Banden aus Osteuropa mit Plastiktüten, Körben und Taschenmesser umher, um Steinpilze in Massen zu sammeln. Dabei kam es schon zu Übergriffen auf Förster, Polizeieinsätzen und der Beschlagnahmung  von 100 Kilogramm illegal entnommenen Steinpilzen. Verbotsschilder, Anzeigen und Bußgelder nutzen wenig, wenn bis zu 50 Euro für ein Kilo Steinpilze gezahlt werden.

Auch in Österreich kennt man das Problem. Im vergangenen Jahr stoppte die Polizei auf der Autobahn eine Gruppe, die 135 Kilo Steinpilze im Kofferraum hatte. Und sich damit herausreden wollte, dass diese Masse für eine Hochzeit wäre. Als die drei ihr Bußgeld noch mit Falschgeld zahlen wollten, wurde es den Beamten zu viel … In Kärnten wurde gar eine „Soko Schwammerl“ eingerichtet, um dem Schmuggel und Diebstahl der Pilzmafia einen Riegel vorzuschieben.

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Davon ist der private Pilzfreund natürlich nicht betroffen. Sein größtes Verbrechen ist es, wenn er ein schönes Pilzgericht versaut – oder mangels Kenntnissen ein feines Ragout aus Knollenblätterpilzen kocht. Den Fehler macht er zumindest kein zweites Mal.

Foto: Ingo Bartussek – Fotolia.com

© natur.de – Peter Laufmann
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