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„Kein Kavaliersdelikt“ – Kampfansage gegen illegalen Handel

Internationaler Tag des Artenschutzes

„Kein Kavaliersdelikt“ – Kampfansage gegen illegalen Handel
Gehandelt trotz Schutz: Löwentatzen
Foto: wildlifeday.org/ Loreley Picourt
Anlässlich des Internationalen Tags des Artenschutzes am 3. März haben UN-Behörden und Artenschutzorganisationen der Wilderei und dem Handel mit geschützten Arten nachdrücklich den Kampf angesagt. Sie sehen die anhaltenden Verstöße gegen die Artenschutzkonvention in einer Liga mit dem internationalen Drogenhandel und transnationalen Verbrechen.

Der 3. März ist der Internationale Tag des Artenschutzes. Er erinnert einerseits an die Unterzeichnung der Artenschutzkonvention CITES am 3. März 1973 in Washington. Andererseits aber soll er darauf aufmerksam machen, dass vielen geschützten Tiere und Pflanzen mit dem Abkommen allein noch nicht geholfen ist. Denn Wilderei und illegaler Handel dezimieren die Bestände vieler Arten trotz Verbot noch immer.

Genauso ernst wie Drogen- und Menschenhandel

In diesem Jahr haben UNO und Artenschutzorganisationen daher den Tag unter das Motto gestellt: „It’s time to get serious about wildlife crime“ – Es ist Zeit, im Kampf gegen Artenschutzverstöße Ernst zu machen. Sie fordern, den Handel mit geschützten Arten künftig als Verstoß gegen die UN-Konvention gegen transnationale organisierte Kriminalität zu behandeln – ähnlich wie bereits den Drogenhandel.

„Die Lage ist ernst: Der illegale Handel mit Wildtieren bedroht das Überleben einiger unserer charismatischsten Arten“, warnt John E. Scanlon, Generalsekretär der Artenschutzkonvention CITES anlässlich des heutigen Tags des Artenschutzes. „Wir müssen Wilderei, Transport und Kauf von illegal gehandelten Wildtieren deshalb ernsthaft angehen – und dies mit den gleichen Werkzeugen, Techniken und Strafen, wie sie auch bei anderen schweren Verbrechen wie dem Drogen- oder Menschenhandel zum Einsatz kommen.“

Florierender Handel trotz Verbots

Allein im Jahr 2014 wurden in Südafrika 1215 Nashörner gewildert, 30 Prozent des weltweiten Holzhandels geht auf illegale Abholzungen in tropischen Wäldern zurück, wie Yury Fedotov, Exekutivdirektor des UN Office on Drugs and Crime (UNHBODC) berichtet. Zehntausende Elefanten müssen zudem jedes Jahr für ihre Elfenbeinstoßzähne ihr Leben lassen. Der Elfenbeinhandel wurde 1989 zwar verboten, doch der Schmuggel blüht. Einem Bericht von UNEP und INTERPOL zufolge verdienen kriminelle Netzwerke in Zentralafrika mit dem illegalen Elfenbeinhandel jährlich etwa zwischen drei und neun Millionen Euro.

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Trotz Schutzes haben auch die Bestände des gürteltierähnlichen Säugetiers Pangolin in Asien und Afrika weiter abgenommen. Das Fleisch dieser bizarren Schuppentiere wird in Asien als Delikatesse verzehrt, ihre Schuppen sind ein begehrtes Mittel in der Traditionellen Medizin. Dies hat dazu geführt, dass alle acht Pangolin-Arten bedroht sind, vielerorts sind sie bereits ausgerottet. In China kollabierten die Bestände binnen 15 Jahren auf ein Zehntel.

Ebenfalls Opfer illegalen Handels werden viele Arten von seltenen Reptilien, darunter kleine, hochbedrohte Populationen von Hornagamen aus Sri Lanka, Krokodilschleichen aus Guatemala und Borneo-Taubwarane aus Indonesien. Denn diese Tierarten dürfen aus ihren Ursprungsländern zwar nicht in die EU eingeführt werden. Sobald die Tiere aber außer Landes geschmuggelt sind, haben skrupellose Händler in der EU keine Strafe zu befürchten.

Bedrohung auch für menschliche Sicherheit

Doch Wilderei und der Schmuggel von Wildtieren bedrohen nicht nur geschützte Tiere und Pflanzen, sie gefährden auch die Sicherheit und Lebensgrundlage vieler Menschen. „Durch Artenschutzvergehen und die damit einhergehende Korruption gehen der sozialen und ökonomischen Entwicklung enorme Gelder verloren“, sagt Fedotov. Zudem wurden in den letzten zehn Jahren rund 1000 Wildhüter im globalen Kampf für den Schutz bedrohter Tierarten getötet.

„Anlässlich dieses Internationalen Artenschutztagesrufe ich alle Konsumenten, Händler und Regierungen auf, Artenschutz-Vergehen als Bedrohung für unsere nachhaltige Zukunft zu behandeln“, appelliert UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. „Es ist Zeit, ernsthaft gegen Artenschutzvergehen vorzugehen.“

Offizielle Website mit Aktionen und Fakten zum diesjährigen Artenschutztag

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