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Kleiner Erfolg gegen Weichmacher

Babyflaschen mit Bisphenol-A werden verboten.

Kleiner Erfolg gegen Weichmacher

Die Chemikalie Bisphenol A (BPA) wird in Kunststoffen eingesetzt, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Dafür werden weltweit jährlich vier Millionen Tonnen BPA eingesetzt. In Kunststoffbechern, Babyschnullern, Babyfläschchen, Plastikspielzeug, Lebensmittelverpackungen und so weiter.

Bisphenol A kann sich aus dem Kunststoff lösen und über die Nahrung oder, bei Babys, durch den direkten Mundkontakt in den menschlichen Körper gelangen. Die Chemikalie hat dort hormonähnliche Wirkung, indem sie die Wirkung von Östrogen imitiert und somit das hormonelle Gleichgewicht des Menschen stören kann. Besonders bei Kindern kann das Gift eine gesunde Ausbildung der Organe und Drüsen behindern und die sexuelle Entwicklung hemmen. Auch die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen, Leberproblemen und Diabetes kann in Gegenwart von BPA gefördert werden. Aktuelle Untersuchungen zeigten, dass BPA Auswirkungen auf die Entwicklung, das Immunsystems und auf die Entwicklung von Tumoren haben könnte. Besonders wenn Kinder in Kontakt mit dem Gift kommen, kann das Gift in den frühen Entwicklungsphasen eine ordnungsgemäße Ausbildung der Organe verhindern.

Noch im Jahre 2008 gab die Europäische Kommission gemeinsam mit der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) einen Bericht zur Risikoeinschätzung von BPA heraus. Darin hieß es, Produkte, die BPA enthielten, seien für Verbraucher und Umwelt sicher. Erst nachdem ein Jahr später erneut besorgniserregende Studienergebnisse bekannt geworden waren, kündigte die EFSA bis Mai 2010 eine Neubewertung der Chemikalie an, der endgültige Entscheid über einen möglichen neuen Grenzwert für BPA wurde auf September 2010 verschoben.

Es vergingen also viele Monate und Jahre, in denen Babys, Kleinkinder und auch Erwachsene meist ohne ihr Wissen der Chemikalie ausgesetzt waren, bevor man nun beschloss, BPA ab März 2011 wenigstens in der Produktion von Babyflaschen zu verbieten.

Doch Vorsicht: BPA darf in anderen Kunststoffartikeln aus Polycarbonat nach wie vor enthalten sein, etwa in den Innenbeschichtungen von Gemüse- oder Obst-Dosen, in gewöhnlichen Getränkeflaschen und sogar in Thermopapier. Besonders heiße Flüssigkeiten oder solche, die viele Fette enthalten lösen die gefährliche Chemikalie aus dem Plastik.

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Bild: Fotolia
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