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Kommt die große Wasserkrise?

Der globale Wasserbedarf wird bald das Angebot übersteigen

Kommt die große Wasserkrise?
Trinkwasser
Trinkwasser
Die Bevölkerung der Erde wächst, dadurch müssen sich immer mehr Menschen die vorhandenen Wasserressourcen teilen. Aber wie lange reicht unser Wasser noch? Wann die Nachfrage das Angebot übersteigt und was dann passiert, haben nun US-Forscher näher untersucht – mit einem überraschenden Ergebnis.

Kipp-Punkt Mitte des 21. Jahrhunderts

„Wenn das Bevölkerungswachstum weiter anhält, dann müsste sich der Pro-Kopf-Verbrauch noch drastischer reduzieren, damit genügend Wasser übrig bleibt, um den Bedarf zu decken“, sagt Parolari. Doch das Wassersparen hat Grenzen. „Unser Modell deutet darauf hin, dass wir einen Kipp-Punkt erreichen werden, an dem die Effizienz-Maßnahmen nicht länger ausreichen“, so der Forscher.

Bereits Mitte des 21. Jahrhunderts könnte die Menschheit den Punkt erreichen, an dem die Wassernachfrage nicht mehr gedeckt werden kann – jedenfalls wenn die momentanen Verbrauchswerte so bleiben. „Wasserknappheit wird dann entweder das Populationswachstum beeinträchtigen oder aber uns dazu zwingen, neue Wege der Wassergewinnung zu finden“, so Parolari.

Warum es trotzdem weitergeht

Doch letzteres ist gar nicht so unrealistisch, wie nun das Modell der Forscher zeigt. Denn auch bei vergangenen Völkern und Kulturen gab es wiederholt Phasen, in denen zunächst zunehmende Wasserknappheit herrschte, die dann jedoch durch die Erfindung neuer Technologien der Wassergewinnung wieder ausgeglichen werden konnte. „Unser Modell bestätigt, dass die globale Wassernutzung sich durch wiederholte Zyklen von schnellem Wachstum und Stagnation bewegt – ein Muster, das bemerkenswert gut mit historischen Berichten übereinstimmt“, so die Forscher.

Daher sehen sie auch für die nahe Zukunft nicht unbedingt schwarz. „Unser Modell zeigt uns, dass es Mitte des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich eine Phase der Veränderung im Wasserversorgungssystem geben wird“, so Parolari. „Das könnte in Form einer allmählichen Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Form der Wassernutzung sein, aber auch ein technischer Fortschritt, der uns eine neue Wasserquelle eröffnet.“ Denkbar wären beispielsweise neue Formen der Aufbereitung oder auch effektivere Methoden, um Trinkwasser aus Meerwasser zu gewinnen.

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„Viele Hypothesen über zukünftige Populationen und Ressourcentrends sind traditionellerweise pessimistisch“, sagt Parolari. „Aber wir Menschen sind kreativ und erfinderisch. Und wenn es hart auf hart kommt, dann finden wir immer wieder neue Wege. Unser Modell stützt diesen optimistischeren Ausblick.“

Quelle: WIREs Water, 2015. doi: 10.1002/wat2.1080

(Bild: nasared/ Fotolia)

© natur.de – Nadja Podbregar
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