In natur kommen jetzt nicht nur unsere Leser zu Wort, sondern auch Campaigner, Aktivisten und Experten aus dem Bereich Natur-, Umwelt-, Verbraucher- oder Tierschutz. Ihre und die Briefe unserer Leser bringen wir in unserer neuen Rubrik „Briefe aus Deutschland“. Wenn Sie uns auch schreiben wollen, dann gerne
per Post:
Redaktion natur
Ernst-Mey-Straße 8
70771 Leinfelden-Echterdingen
per E-Mail: redaktion-natur@konradin.de
Als kleiner Vorgeschmack hier die Einsendungen aus unserem Mai-Heft:
Lebendiger Chiemsee
Der Chiemsee ist der drittgrößte See Deutschlands, Heimat von 30.000 Wasservögeln, rund 50 Orchideen- und 58 Libellenarten. Zugleich stürmen jährlich 2,5 Millionen Besucher zu dem bayerischen Gewässer. Damit die Natur dabei nicht auf der Strecke bleibt, haben wir den Chiemsee zum Lebendigen See des Jahres 2014 gekürt. Hinter dem Prädikat verbergen sich zahlreiche Aktionen, mit denen wir Behörden, Tourismusbüros und Umweltverbände zusammenbringen – und die Besucher für diesen besonderen Naturraum sensibilisieren wollen. Unsere Partner, die Chiemsee-Naturführer, starten 2014 ein barrierefreies Erlebnisangebot für Blinde und Sehbehinderte.
Dr. Thomas Schaefer, Leiter Netzwerk Lebendige Seen Deutschland, Global Nature Fund, Radolfzell, globalnature.org/NLSD
Ein Fluss wird gesund
Es ist das größte Projekt einer Flussrenaturierung in Europa: 90 Kilometer der Unteren Havel zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf sollen wieder naturnah werden. Durch den Ausbau zur Wasserstraße Ende des 19. Jahrhunderts hat die Untere Havelniederung erheblich gelitten. 2005 startete der NABU die Planung eines Renaturierungsprojekts, um die Lebensbedingungen für mehr als 1100 bedrohte und geschützte Tier- wie Pflanzenarten zu verbessern. Jetzt legen wir los, dem Fluss seine alte Landschaft zurückzugeben. Als Flusspate oder Spender können Sie die Renaturierung unterstützen. Mehr dazu auf NABU.de/unterehavel und NABU.de/helfen/havel
Rocco Buchta, Leiter NABU-Projektbüro Untere Havelniederung, Rathenow
Bäume brauchen eine Lobby
Viel zu oft und meistens ohne Not fällen wir Bäume – weil das Auto Platz in der Einfahrt braucht, Bäume an Straßen eine Unfallgefahr darstellen könnten oder der Blick ungehindert auf ein Gebäude fallen soll. Für einzelne Interessen opfern wir rasch Bäume und ersetzen sie nicht angemessen. Aber wir brauchen Bäume! Sie binden Kohlenstoffdioxid, produzieren Sauerstoff, befeuchten und kühlen die Luft. Daher mein Apell: Bewahren Sie unseren Baumbestand und helfen Sie mit, neue Bäume zu pflanzen!
Horst Schunk, Baumfreunde Coburg, facebook.com/BaumeSindFreunde
Kein Bergbau im Intag
Seit zwei Jahrzehnten leisten die Bewohner der artenreichen Nebelwaldregion Intag Widerstand gegen zerstörerische Bergbauvorhaben. Sie schützen damit ihre Lebensgrundlage im Nordwesten Ecuadors. Wir unterstützen die Menschen im Intag bei einer selbstbestimmten und nachhaltigen Entwicklung – durch die Förderung lokaler Medien, den Vertrieb landwirtschaftlicher Produkte oder Aufklärung in Sachen Bergbauindustrie. Jüngst überreichten wir dem Präsidenten Ecuadors 61.431 Protestunterschriften – ein klares Nein zum Bergbau. Über Ihr Interesse freuen wir uns sehr!
Leon Leuser, Intag e.V., Krautheim, intag-ev.de, info@intag-ev.de
Pure Augenwischerei
Quer durch Nord- und Ostbayern soll die Gleichstromtrasse Süd-Ost verlaufen. Doch diese Leitung ist für eine dezentrale Energiewende gar nicht nötig. Mit Bürgerinitiativen vor Ort lehnen wir die Stromautobahn ab – vor allem, weil sie für den weiteren Betrieb von Kohlekraftwerken geplant ist. Das verhindert nicht nur eine Energiewende von unten, sondern verschleiert auch, dass wir mit Stromsparen, mehr Windenergie aus Bayern und mehr Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung viele der geplanten Leitungen überhaupt nicht bräuchten. Wir wollen eine ehrliche Energiewende. Unterstützen Sie uns dabei auf bund-naturschutz.de
Richard Mergner, Landesbeauftragter BUND Naturschutz Bayern e.V., Nürnberg
Fotos: Global Nature Fund; Horst Schunk; Intag e.V.; BN/Mader; NABU/M. Kapfer