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Mitmach-Aktion soll mysteriösen Vogelschwund klären

"Stunde der Gartenvögel"

Mitmach-Aktion soll mysteriösen Vogelschwund klären
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Es gilt nachzuhaken! (Foto: NABU)
Am Wochenende ist wieder bundesweit Vogelzählen angesagt: Naturfreunde sind aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Umfeld zu zählen und zur Auswertung zu melden. Bei der Vogelzählung im Winter hatte sich ein beunruhigender Vogelschwund abgezeichnet, bei dem es nun nachzuhaken gilt.

Wie entwickeln sich die Vogelbestände in den Siedlungsräumen Deutschlands? Zur Klärung dieser Frage organisieren der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) bereits seit einigen Jahren die Mitmach-Aktionen „Stunde der Wintervögel“ und im Frühjahr die „Stunde der Gartenvögel“. Diese Aufteilung ist wichtig, denn wegen dem Zugverhalten vieler Vogelarten unterscheidet sich die Artenzusammensetzung zwischen der warmen und kalten Zeit des Jahres.

Bei der kommenden Zählung vom 12. bis 14. Mai steht nun eine Frage besonders im Fokus: Sind die Gartenvögel doch noch da? Denn bei der letzten großen Vogelzählung, der „Stunde der Wintervögel“ (6. bis 8. Januar 2017), hatte sich bei vielen häufigen Vogelarten ein mysteriöser Schwund abgezeichnet: Vor allem bei den heimischen Meisenarten, aber auch bei Kleiber oder Buntspecht wurden ein Drittel oder sogar um die Hälfte weniger Vögel festgestellt als in den Vorjahren.

Möglicherweise hat der milde Winter den Zuzug von Vögeln aus dem Norden und dem Osten Europas abgeschwächt, vermuten die Vogelexperten des NABU. Der andere mögliche Grund wäre hingegen alarmierend: Ein besonders schlechter Bruterfolg im vergangenen Jahr könnte ebenfalls die Ursache sein. „In diesem Fall müssten nun auch bei der kommenden ‚Stunde der Gartenvögel‘ niedrige Zahlen festgestellt werden. Das wäre sehr besorgniserregend, insbesondere wenn sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen würde“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

So nimmt man teil

Wer bei der Klärung dieser und weiterer Fragen helfen will, braucht keinen großen Aufwand zu betreiben: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde im Garten, vom Balkon aus oder im Park gesichtet werden kann. Die Beobachtungen können anschließend per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer vom 12. bis 14. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115 – oder am einfachsten im Internet unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden. Einsendeschluss ist der 22. Mai.

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Nach über zwölf Jahren Vogelzählen können die Forscher des NABU auch schon deutliche Bestandstrends für den Siedlungsraum aus den bisher gesammelten Daten ablesen: Unter den 57 erfassten Vogelarten gab es 20 mit Bestandszunahmen, 13 mit Abnahmen und 24 mit stabilen Beständen. Unter den Gewinnern sind vor allem ursprüngliche Waldvogelarten wie Eichelhäher, Kleiber, Buntspecht, Gimpel, Kernbeißer und die Ringeltaube. Sie profitieren vom wachsenden Alter der Baumbestände in unseren Dörfern und Städten, erklären die NABU-Experten.

Auf der Verliererseite stehen vor allem die klassischen Siedlungsarten wie Mauersegler, Mehlschwalbe, Hausrotschwanz oder Girlitz. Dem NABU zufolge fehlen ihnen wegen unbedachter Hausmodernisierungen zunehmend Nistmöglichkeiten an den Gebäuden. Außerdem schwinden die traditionell wildkraut- und insektenreichen Strukturen bäuerlicher Dörfer.

Auch den beiden Flugkünstlern Mauersegler und Mehlschwalbe macht offenbar der allgemein starke Rückgang an Fluginsekten zu schaffen, der auch auf die Verwendung von Insektengiften zurückzuführen ist. „Seit Beginn der Aktion haben sie kontinuierlich abgenommen. Die durchschnittlich pro Garten gemeldeten Zahlen waren im vergangenen Jahr um über 40 Prozent niedriger als noch 2006“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.

Nun steht also wieder eine neue Datenerfassung an und der NABU sowie der Landesbund für Vogelschutz hoffen auf eine rege Beteiligung. Alle weiteren Informationen zur diesjährigen Aktion „Stunde der Gartenvögel“ finden Sie unter www.stundedergartenvoegel.de

Quelle: NABU

© natur.de – Martin Vieweg
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