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Ozeane im Bann des Klimawandels: Forscher schlagen Alarm

Ocean-2015-Studie veröffentlicht

Ozeane im Bann des Klimawandels: Forscher schlagen Alarm
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Die Meere sind der größte Lebensraum der Erde. (Foto: The Oceans 2015 Initiative)
„Selbst bei Reduktion der Treibhausgas-Emissionen drohen bereits kritische Entwicklungen in den Meeren“: Dies ist die alarmierende Kernbotschaft der internationelan „Ocean-2015-Studie“.

Als Basis ihres „Gutachtens“ dienten den Wissenschaftlern aktuelle Informationen zu den Effekten des Klimawandels auf die Ozeane sowie zwei mögliche Zukunftsszenarien: eine erfolgreiche Begrenzung der Kohlendioxid-Emissionen, die mit einem Temperaturanstieg von nur zwei Grad Celsius bis ins Jahr 2100 einhergehen – so sieht es die sogenannte Kopenhagener Vereinbarung von 2009 vor. Und Szenario Nummer zwei: Es kommt zu einem weiter wachsenden Kohlendioxid-Austoß, was sich momentan noch immer abzeichnet.

Wenigstens Schadensbegrenzung!

Bereits das optimistische Szenario würde Warmwasser-Korallen und Muscheln mit ihren Kalkschalen gefährden, sagen die Forscher. „Das Risiko für andere negative Folgen wäre noch moderat, wenn wir die Emissionen schnell drosseln“, erläutert Fortunat Joos von der Universität Bern.

Beim Business-as-usual-Szenario prognostizieren die Forscher hingegen katastrophale Folgen: Fast alle Organismen, welche das „Oceans 2015 Initiative“-Team untersucht hat, wären hohen Risiken ausgesetzt. Die Folgen könnten die Ozeane irreversibel schädigen, so Joos: „Diese Veränderungen bedrohen Ökosysteme, die Wirtschaft und den Lebensraum von Millionen von Menschen.“

Ohne die Wirkung der Ozeane hätten die enormen Kohlendioxid-Emissionen seit Beginn der Industrialisierung bereits weit schlimmere Folge verursacht, betonen die Forscher. „Die Weltmeere funktionierten bislang als Kühlschrank und Kohlendioxidspeicher unserer Erde. Sie haben zum Beispiel seit den 70er Jahren rund 93 Prozent der durch den Treibhauseffekt von der Erde zusätzlich aufgenommenen Wärme gespeichert und auf diese Weise die Erwärmung unseres Planeten verlangsamt“, sagt Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

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Für Rumeiern ist keine Zeit mehr

Für diese Klimaleistung zahlen die Ozeane schon heute einen hohen Preis, wie die Wissenschaftler berichten: Bis in Tiefen von 700 Metern steigt die Wassertemperatur, die Eisschmelze in den Polregionen erhöht den Meeresspiegel und das Treibhausgas Kohlendioxid hat obendrein direkte Wirkung: Es säuert das Meerwasser an, was die Kalkskelette von Korallen und Muscheln schädigt. Kurzum: Die biologischen, physikalischen und chemischen Abläufe im Lebensraum Meer sind bereits betroffen.

„Jede neue politische Klimavereinbarung, welche das Schicksal der Ozeane außer Acht lässt, kann deshalb von vornherein nur unzureichend sein“, schreiben die Autoren im Schlusswort ihrer Studie. Diese Botschaft hat eine eindeutige Zieladresse: Die internationale Klimakonferenz COP21, die im Dezember dieses Jahres in Paris stattfinden wird. Die aktuelle Studie reiht sich nun in einen immer lauter werdenden Chor von Warngesängen aus der Wissenschaft ein: Es besteht akuter Handlungsbedarf!

Quelle: Science, doi: 10.1126/science.aac4722

© natur.de – Martin Vieweg
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