Dabei ging den Biologen nicht weniger als 8490 Stück Plastikmüll ins Netz. Was sie vor allem fanden: Klebestreifen von Damenbinden, Verpackungen für Lebensmittel und Plastikhüllen von Zigarettenschachteln. Vor allem die Vielzahl an sanitärem Abfall, der wohl die Toiletten hinuntergespült wurde, überraschte Morritt und seine Kollegen. „Das legt nahe, dass sich das Verhalten der Verbraucher entscheidend wandeln und/oder mehr Druck auf die Hersteller ausgeübt werden muss, um die biologische Abbaubarkeit solcher Produkte zu verbessern.“ Plastiktüten fanden sich dagegen nur wenige, weil, so vermuten die Forscher, die Öffnungen der Reusen zu klein sind, um Tüten aufzunehmen.
Gesammelter Plastikmüll vom Grund der Themse
Das größte Problem sehen die Wissenschaftler aber darin, dass die Plastikteile im Flussbett zerrieben werden und Weichtiere, Krebse und Fische die Partikel fressen. Sie können dann nicht nur die Organe der Tiere verletzen, sondern es gelangen auch Giftstoffe in die Nahrungskette der Flusstiere – und über Speisefische auch bis zum Menschen.
Umweltgifte aus Plastikabfall belasten aber nicht nur die Themse: Erst im Sommer 2013 registrierten Forscher des Projekts Plarimar auch in mehreren norddeutschen Flüssen wie Spree, Weser und Elbe zahlreiche Plastikpartikel sowie Bestandteile von Kosmetikprodukten.
Quelle: David Morritt et alia, Plastic in the Thames: A river runs through it. Marine Pollution Bulletin (2013) dx.doi.org/10.10156/j.marpolbul.2013.10.035
Fotos: Fotolia/Ariene; Royal Holloway, University of London