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Preisgekrönte Aufrufe zur Nachhaltigkeit

Spitzen-Umweltpreis Europas überreicht

Preisgekrönte Aufrufe zur Nachhaltigkeit
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Die Preisträger freuen sich:  (v.l.): Walter Feeß, Angelika Mettke DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann und Bas van Abel. (Foto: DBU)
Rohstoffe besser schützen und nachhaltiger nutzen! Diesem Motto sind die diesjährigen Deutschen Umweltpreise der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gewidmet, die am Sonntag feierlich überreicht wurden.

Aus den Händen von Bundespräsident Joachim Gauck und der DBU-Kuratoriumsvorsitzenden Rita Schwarzelühr-Sutter erhielten den Preis: der Unternehmer und Fairphone-Gründer Bas van Abel (39, Amsterdam) sowie die Wissenschaftlerin Angelika Mettke (64, Cottbus) und der Unternehmer Walter Feeß (62, Kirchheim/Teck). Die DBU wollte mit ihrer Wahl gezielt Pionierarbeit für den Schutz und die nachhaltige Nutzung natürlicher Rohstoffe würdigen: Van Abel hat Wege gefunden, dem übersteigerten Verbrauch von Handys und Smartphones entgegenzutreten. Mettke und Feeß haben den Einsatz von wiederverwertbaren Betonteilen und Recycling-Beton vorangebracht. Van Abel erhält nun 250.000 Euro. Die zweite Hälfte des Preisgeldes teilen sich Mettke und Feeß. Es handelt sich um den höchstdotierten, unabhängigen Umweltpreis Europas.

Kampf der Verschwendung in der Smartphone-Branche

Van Abel hat sich dem Ziel verschrieben, Smartphones mit möglichst geringem Schaden für die Umwelt und ohne Ausbeutung von Menschen herzustellen. Darüber berichtete natur.de kürzlich detailliert. “Fairphone” stemmt sich der Problematik entgegen, dass heute gängige Mobiltelefone oft nach wenigen Jahren weggeworfen werden, obwohl sie noch voll funktionstüchtig sind. Damit gehen große Umweltbelastungen bei der Rohstoffgewinnung und Entsorgung einher. Die “Fairphones” sind hingegen vergleichsweise reparaturfreundlich konstruiert, so dass Rohmaterialien durch längere Lebenszyklen geschont werden können. Darüber hinaus wird bei der Herstellung darauf geachtet, dass Sozial-, Arbeitsschutz- und Umwelt-Standards vor Ort verbessert werden. Für die gesamte Wertschöpfungskette habe Fairphone Strategien entwickelt, um die derzeit vorherrschenden Bedingungen zu verbessern, heißt es in der Begründung der Auszeichnung.

Anstoß zum Umdenken in der Rohstoffwirtschaft

Mettke und Feeß haben der DBU zufolge eingefahrene Strukturen in der Rohstoffwirtschaft durchbrochen. Sie widmeten sich dem Ziel, mehr Altbeton aus Abbruch-Bauten für Recycling-Beton zu verwenden, um den Flächenverbrauch bei der Rohstoffgewinnung einzudämmen und Deponien zu entlasten. Denn für konventionellen Beton müssen Schotter und Kies in großen Gruben abgebaut und über lange Wege zwischen Abbaugebiet und Baustelle transportiert werden. Der Flächenverbrauch ist dadurch hoch. Betroffene Landschaften müssen anschließend aufwändig renaturiert werden. Mettke hat in diesem Zusammenhang Umweltprobleme aus Abriss- und Rückbauprozessen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, neue Stoffkreisläufe entwickelt und damit viele neue qualifizierte Arbeitsplätze möglich gemacht. Als Wegbereiter für Recycling-Beton hat Feeß mit unternehmerischem Mut einen florierenden Baustoffhandel aufgebaut. Beide haben das Ziel “Verwerten vor Deponieren” vorangebracht, so die DBU.

Preisträger ergreifen das Wort

Die Preisträger machten während des Festaktes ihre Positionen und Einstellungen noch einmal durch Videopräsentationen deutlich. Van Abel unterstrich dabei seine Vision: “Ökonomisch geht es aufwärts, ökologisch geht’s aber den Bach runter. Wir müssen das ins Gleichgewicht bringen. Wirtschaft und Ökologie müssen sich zusammentun, Hand in Hand gehen. Das ist für mich die Zukunft.” Darüber hinaus betonte er erneut den Bedarf von Lösungen der sozialen Problematiken rund um die Produktion von Smartphones.

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Umdenken ist angesagt, forderte Mettke: Die endlichen Ressourcen müssten viel sorgfältiger und besser genutzt werden. Dies untermauerte sie mit Zahlen aus der Beton-Branche. Ihren Berechnungen zufolge könnten jährlich zwei Millionen Tonnen Bauschutt vermieden werden, wenn Betonplatten recycelt würden. Die Qualität sei dabei nicht in Gefahr: Sie habe “über tausend Betonelemente geprüft und “sensationelle Festigkeitswerte feststellen können”. Die Akzeptanz von Recycling-Material und -Beton sei dennoch nich leicht zu erreichen, kritisierte sie. Daran schließt sich der Unternehmemer Feeß an: Er wünscht sich, dass der Staat seiner Vorbildfunktion öfters gerecht werde und seine Gebäude in Recyclingbeton baue, denn dann “zieht der Privatmann umso schneller nach”.

Quelle: DBU

© natur.de – Martin Vieweg
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