Messdaten von Klimastationen in und um den Dadia Nationalpark zeigten zudem, dass die Temperaturen tatsächlich in die Höhe geklettert sind. „In diesem Zeitraum – also in den letzten 13 Jahren – stieg die Jahresdurchschnittstemperatur im Untersuchungsgebiet um 0,95 Grad Celsius”, erklärt die Biologin. Da Hirten und Bauern die Nationalparkflächen nur sehr eingeschränkt nutzen dürfen, schließen Zografou und Grill auch aus, dass landwirtschaftliche Einflüsse die Artenvielfalt verringerten.
Warum gerade Schmetterlinge so anfällig auf bereits geringe Temperaturschwankungen reagieren, liegt an ihrer Körpertemperatur, die stark von der Umgebungstemperatur reguliert wird. Außerdem sind die Raupen häufig auf bestimmte Futterpflanzen spezialisiert, und deren Verbreitung hängt wiederum von den klimatischen Bedingungen ab.
Als längerfristige Konsequenz, so die Forscher, müssten auch die Grenzen des Nationalparks neu gezogen werden. Denn Sinn und Zweck des Schutzgebiets gehen verloren, wenn die Tiere und Pflanzen, für die der Nationalpark einst ausgewiesen wurde, sich dort gar nicht mehr finden lassen.
Eine ganz ähnliche Entwicklung wie in Daida beobachteten Basler Biologen vor Kurzem auch in den Schweizer Alpen. Von 2003 bis 2010 wanderten hier Pflanzen circa acht Meter, Schmetterlinge und Vögel bis zu 42 Meter den Berg hinauf, um in kühlere Lagen zu gelangen.
Quelle: PLOS ONE Januar 2014; doi: 10.1371/journal.pone.0087245
Fotos: Gideon Pisanty/Wikimedia; L.E.L. Raijmann