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Schweigeminute für die Opfer von Fukushima

Vierter Internationaler Umweltkonvent in Freiburg

Schweigeminute für die Opfer von Fukushima
Umweltpreisträger 2015
Umweltpreisträger 2015
Über hundert Umweltpreisträger aus der ganzen Welt haben mit einer Schweigeminute zum vierten Jahrestag der Opfer von Fukushima gedacht und damit den vierten Internationalen Umweltkonvent eröffnet. Sie fordern den sofortigen Stopp von Betrieb und Bauvorhaben aller Kernkraftwerke weltweit. natur-Autor Horst Hamm berichtet aus Freiburg

Vier Tage, vom 12. bis 15. März 2015, geht es auf der Veranstaltung vor allem darum, sich in Sachen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz auszutauschen und gemeinsam Strategien zur Lösung der drängendsten Umweltprobleme zu entwickeln.

„Wie können wir die Welt in eine Richtung verändern, dass sie uns allen eine bessere Lebensperspektive gewährt“, fragte dementsprechend Heinrich Bottermann in seiner Eröffnungsrede. Der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sieht in dem Treffen eine hervorragende Plattform, um Wissen mit großem Nutzen für alle zu verbreiten.

Fürs Grundsätzliche sorgen

Wer sich das Programm anschaut, der bekommt einen Eindruck davon, was das im Detail bedeutet: Da geht es zum Beispiel darum, bei allem wirtschaftlichen Fortschritt die Biodiversität im Blick zu behalten und Naturräume zu schützen. Oder darum, Menschen in weniger entwickelten Regionen der Welt zunächst einmal mit Strom zu versorgen – und dabei gleich auf Sonnenenergie und Windkraft zu setzen und den fossilen Weg gar nicht est zu betreten. Und in allererster Linie darum, die Lebensgrundlagen zu erhalten, die in vielen Regionen der Welt nicht nur durch den Klimawandel bedroht sind.

Was das bedeutet, hat Umweltaktivistin Bianca Jagger – Trägerin des Alternativen Nobelpreises und Gründerin der Human Rights Watch Foundation – im vollbesetzten Saal des Historischen Kaufhauses ihren Mitstreitern aus aller Welt eindrucksvoll vor Augen geführt: Sie hat die möglichen Folgen des Klimawandels plastisch beschrieben und beispielsweise auf die Umweltflüchtlinge verwiesen, die heute schon ihre Heimat verlassen müssen, weil sie durch Stürme ihre Häuser und Dörfer verloren haben oder vor ausgetrockneten Böden stehen, mit denen sie sich und ihre Kinder nicht mehr ernähren können.

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Neue Gefahr: Klimawandel-Flüchtlinge

„Setzt eure politischen Führer unter Druck, damit sie endlich bereit sind, ein Abkommen zu unterzeichnen, mit dem der Klimawandel beherrschbar bleibt“, appellierte sie an alle – in und außerhalb des Saals. „Regierungen, Politiker, Wirtschaftsvertreter, Umwelt- und Naturschützer und ihr alle seid dazu aufgerufen, alles zu tun, was ihr könnt.“ Nach den wenig erfolgreichen Klimakonferenzen der Vergangenheit müsse Ende des Jahres in Paris ein derartiges Abkommen verabschiedet werden. „Noch haben wir dazu die Zeit!“

In Klaus Töpfer, dem letzten Redner des Abends, fand sie einen Mitstreiter, der dabei vor allem die Verantwortung des Technologie-Landes Deutschland hervorhob: „Wir haben die Energiealternativen zu Kohle und Atomkraft entwickelt, und wir haben die Aufgabe, diese Alternativen der Welt zu zeigen.“

Dringend nötig sind mehr erneuerbare Energien

Und er zeigte dann auch, dass selbst dort, wo heute Kohle in großem Stil zur Energieversorgung genutzt, die Alternativen dringend gebraucht werden: China – inzwischen der größte CO 2-Emittent der Welt – müsse den eingeschlagenen Kohlepfad verlassen, nicht etwa weil Kohle als Rohstoff ausgehe oder weil das Land die eigene CO 2-Last zu verringern wolle, sondern vor allem auch deshalb, weil im Reich der Mitte das Wasser ausgehe: „Kohlestrom braucht sehr viel Wasser. China hat zwar genügend Kohle, aber Wasser wird zu einem immer kostbareren Gut.“

Veranstalter der „International Convention of environmental Laureates“ ist die Europäische Umweltstiftung, deren Kuratorium sich aus 16 in Umweltbelangen verdienten Persönlichkeiten wie Ernst Ulrich von Weizsäcker, Monika Griefahn, Marcello Palazzi, Professor Antonio Luque oder Giovanna Melandri zusammensetzt. Kuratoriumsvorsitzender ist Eicke R. Weber, Direktor des europaweit größten Solarforschungsinstituts, des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg.

© natur.de – Horst Hamm
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