Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 8,90€/Monat!
Startseite »

Tintenfisch und Co sind auf dem Vormarsch

Glibberige Gewinner des Wandels

Tintenfisch und Co sind auf dem Vormarsch
Die menschengemachten Veränderungen der Weltmeere haben für viele Meerestiere verheerende Folgen. Doch einer Studie zufolge gilt das nicht für die sogenannten Kopffüßer, zu denen Oktopusse, Tintenfische und Kalmare gehören.

Während andere Tierpopulationen schrumpften, haben sich die Kopffüßer in den letzten 60 Jahren vermehrt – zu diesem Fazit kommt eine aktuelle Studie australischer Forscher: „Die weitreichende Übereinstimmung war die größte Überraschung“, sagt Zoë Doubleday vom australischen Umweltinstitut an der Universität von Adelaide. „Kopffüßer sind sehr unterschiedlich und ihre Populationsdichten können stark schwanken – sowohl innerhalb als auch zwischen den Arten. Die Tatsache, dass wir eindeutig einen langfristigen Anstieg bei drei verschiedenen Gruppen von Kopffüßern beobachtet haben, ist bemerkenswert“, so der Meeresbiologe.

Warum die Kopffüßer?

Um langfristige Trends bei den Bestandsentwicklungen der Kopffüßer zu untersuchen, sammelten Doubleday und ihre Kollegen Daten über Fischerei-Fangzahlen aus dem Zeitraum von 1953 bis 2013. Die Studie umfasste 35 Kopffüßer Arten oder Gattungen, die sechs Familien repräsentieren. Die Daten zeigen, dass Kopffüßer vieler verschiedener Arten auf der ganzen Welt auf dem Vormarsch sind.

Den Forschern zufolge könnten bestimmte Merkmale der Kopffüßer ihnen einen Vorteil vor dem Hintergrund der sich verändernden Bedingen bringen: Kopffüßer sind für ein schnelles Wachstum, kurze Lebensdauer und besonders leistungsfähige Körperstrukturen bekannt. Möglicherweise ermöglichen ihnen diese Merkmale, sich schneller als viele andere Meerestiere an neue Bedingungen anzupassen, erklären die Forscher.

Weitreichende Folgen

Die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Erfolgs der Kopffüßer sind ihnen zufolge möglicherweise weitreichend: Kopffüßer sind gefräßige und anpassungsfähige Räuber und ihr erhöhtes Vorkommen könnte sich auf viele Beutetierarten auswirken, einschließlich kommerziell wertvoller Fische, warnen die Forscher. Auf der anderen Seite können von den wachsenden Kopffüßer- Populationen wiederum andere Meeresräuber profitieren und auch die Fischerei kann diese Ressource verstärkt nutzen.

Anzeige

Klar scheint: Es handelt sich wider einmal um ein deutliches Zeichen, dass sich die Lebensgemeinschaften der Meere im Wandel befinden. Wie es mit der Bestandesenwicklung der Kopffüßer nun weitergehen wird, ist unklar. Doubleday und ihre Kollegen wollen aber weiter untersuchen, warum diese Organismen zu profitieren scheinen: „Es handelt sich um eine komplexe aber wichtige Frage. Antworten können uns jedoch Einblicke in noch größere Zusammenhänge geben, wie menschliche Aktivitäten die Ozeane verändern“, sagt die Meeresbiologin.

Quelle: Cell Press

© natur.de – natur Autor
Anzeige
natur | Aktuelles Heft
Reizvolle Regionen
Aktueller Buchtipp

Anzeige
Grünstoff – der Medientipp des Monats
Serie: Hervorragend – Junge Menschen und ihr Engagement
Wissenschaftslexikon

Gon|fa|lo|ni|e|re  〈[–nje–] m.; –s, –e|ri; MA〉 bürgerl. Oberhaupt italien. Städte [ital., ”Bannerträger“; zu ital. gonfalone … mehr

Pflan|zen|reich  〈n. 11; unz.〉 Gesamtheit der Pflanzen; Sy Flora ( … mehr

Pack|la|ge  〈f. 19〉 Unterbau einer Straße; Sy Packung ( … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige